Die ersten Hiromata-Kristalle wurden im solaren Asteroidengürtel entdeckt. Hiromata weist eine extrem hohe Dichte auf, seine Farbe wechselt, je nach Lichteinfall, zwischen einem sanften Grün und Blau. Es ist nie gelungen, den Kristall synthetisch herzustellen, weswegen man auf natürliche Vorkommen angewiesen ist. Ein bis zwei Gramm reichen für den Betrieb eines Nullzeit-Funkgerätes aus, für den Antrieb eines kleinen Raumschiffes, in etwa der Größe eines FLV, benötigt man knapp zwanzig Gramm. Je größer die Masse eines Schiffes, desto mehr Kristall wird für seinen Nullzeit-Sturzantrieb gebraucht. Für einen APS-Kreuzer ist dies knapp ein Kilogramm, für eines der Trägerschlachtschiffe sind es hingegen über fünf.
Alle Nullzeit-Einrichtungen, wie Funk, Scanner oder Antrieb, müssen mit Hiromata versehen sein. Da der Kristall jedoch nur sehr selten gefunden wird, ist er ausgesprochen wertvoll.
Eine Direktive des Direktorats besagt, dass jeder Fund des Kristalls sofort dem Direktorat zu melden und an dieses abzugeben ist. Der hohe Rat entscheidet nach einem Verteilerschlüssel über die Zuteilung an zivile oder militärische Abnehmer und behält eine Reserve für den Notfall zurück. Die Kristalle ausgedienter Raumschiffe müssen ausgebaut und erneut verwendet werden. Scharen ziviler Prospektoren und Glücksritter suchen im Weltraum nach dem Kristall und hoffen auf ihren großen Fund.
Die Abhängigkeit der interstellaren Kommunikation und Raumfahrt von der Verfügbarkeit des Hiromata erweist sich als großes Hindernis.
Ein Angehöriger des hohen Rates sowie einige Offiziere des High-Command sind über einen Vorfall informiert, der vor der Öffentlichkeit geheim gehalten wird, um das betreffende Volk zu schützen: Man stieß zufällig auf die Heimatwelt der intelligenten Shanyaar, auf der reiche Vorkommen des Hiromata existieren. Gemäß der Direktive des Direktorats, dass eine bewohnte Welt nicht in Anspruch genommen werden darf, und da das Volk der „Rüsselnasen“ Handel und Kontakt mit den Menschen ablehnt, hält man die Entdeckung Shanyaars geheim. Der Planet wird von der Sky-Navy angeflogen, um zu gewährleisten, dass keine Einmischung in die internen Angelegenheiten dieser Intelligenzen erfolgt (Siehe Roman Sky-Troopers 02 – Die Beutewelt).
Das Hiromata-Kristall wurde zufällig im solaren Asteroidengürtel entdeckt. Seine Bedeutung begriff man erst, als der Japaner Professor Hiromata, kurz nach dem Ende des kolonialen Krieges, durch Zufall erkannte, dass Funkwellen, die durch ein Kristall geleitet wurde, jede Entfernung ohne Zeitverlust überbrückten. In ausgedehnten Versuchen stellte man fest, dass bei der Übertragung von Bild oder Ton extreme Verzerrungen auftraten, einfache Impulse jedoch verstärkt wurden. So griff man auf das Prinzip des ein „Krachfunk“ genannten Marconi- oder Morsefunks zurück und nutzt ein Alphabet aus kurzen und langen Impulsen (Punkte und Striche) um Nachrichten in Nullzeit zu übermitteln.
Der Funkstrahl ist dabei extrem stark gebündelt und weist kaum Streuung auf. Um ein Ziel anfunken zu können, muss dessen Position also absolut exakt bekannt und berechnet sein. Die Verständigung zwischen fixen Funkpartnern, also Stationen, Basen oder Planeten, ist daher einfach, die zwischen einem fixen Sender und einem beweglichen Empfänger hingegen sehr kompliziert. Ein Raumschiff im Flug zu erreichen ist praktisch unmöglich, wenn die Position nicht bekannt ist oder dieses eine Änderung von Kurs oder Geschwindigkeit vornahm. Daher wird diese Kommunikation stets vom Raumschiff begonnen, da es von dort aus einfach ist, die Position der festen Station zu bestimmen. Das Schiff übermittelt dabei die erforderlichen Daten, so dass der Funkspruch beantwortet werden kann.
Mit Hilfe eines vorbestimmten Rasters, bei dem eine exakte Anzahl von Rasterpunkten in der Länge und Höhe vorgegeben sind, können auch Bilder übermittelt werden, da kurze und lange Funkimpulse in weiße und schwarze Bildpunkte umgesetzt werden. Das Bild ist dann zwar relativ grob und „pixelig“, kann aber einen gewissen Eindruck vom Objekt erzeugen. Zu Anfang und Ende des „Bildrasters“ wird ein bestimmtes Zeichen gesendet, dass Anfang und Ende der Bildübertragung markiert. Theoretisch wäre auch eine Übertragung hoch auflösender Bilder möglich, hierauf verzichtet man jedoch aufgrund des Aufwandes.
Funker (Radio-Operators) werden in die Handhabung des Krachfunks per Taste eingewiesen, diese Fertigkeit dient jedoch nur Notfällen. Im Normalfall werden die Texte in den Wandler des Funkgerätes hinein gesprochen oder geschrieben, wobei sie der Wandler dann in kurze und lange Impulse umwandelt.
Alle Versuche, den „Krachfunk“ für Bild- und Tonübertragung zu nutzen, sind bislang gescheitert (Anmerkung: Dies ist den Piraten der schwarzen Bruderschaft der Kreise gelungen, sie zerstörten die Nullzeit-Funkgeräte jedoch, bevor sie dem Direktorat in die Hände fielen. Siehe hierzu Roman Sky-Troopers 04 – Das Sandschiff).
Jeder Hiromata-Sender verfügt über einen automatischen „Echo“-Impuls. Wird das Gerät angefunkt, so reagiert es automatisch mit einem Erwiderungsimpuls, der den Erkennungs-Code enthält. Diese automatische Funktion kann nicht ohne Zerstörung des Gerätes abgeschaltet werden. Sie wurde eingeführt, um die Ortung in Not befindlicher Raumschiffe zu erleichtern oder die Identifikation eines potenziellen Gegners zu ermöglichen.
Ein Problem der interstellaren Raumfahrt war der Umstand, dass sich überlichtschnelle Raumschiffe rascher bewegen, als jeder Taststrahl eines Scanners. Zwar ist dies im Bereich der zivilen Raumfahrt eher unerheblich, da eine Kollision zweier überlichtschneller Objekte extrem unwahrscheinlich ist, anders sieht dies jedoch beim Militär aus. Dieses ist darauf angewiesen, einen Gegner möglichst ohne Zeitverlust und exakt anzumessen, um einem Angriff wirkungsvoll auszuweichen oder diesem zu begegnen. Inzwischen konnten einige Exemplare eines Test-Scanners entwickelt werden, der dank Hiromata ohne Zeitverlust arbeitet.
Rund 145 Jahre nach dem Ende des kolonialen Krieges entdeckte man die Möglichkeit, das Hiromata-Kristall für einen interstellaren Antrieb zu nutzen. Es war eine praktische Erfahrung, die den Beweis brachte, dass der Antrieb funktionierte und was erforderlich war, damit er dies tat. Eine physikalische Erklärung für das Phänomen wurde nicht entwickelt, obwohl es mehrere, wenn auch unbewiesene, Theorien hierzu gibt. Die beiden gängigsten sind jene, nach denen der Hiromata-Antrieb während des Sturzes ein eigenes Kontinuum erschafft oder in ein übergeordnetes Kontinuum wechselt. Nachweislich ist lediglich, dass ein Sturz nicht angemessen werden kann, auch eine Schwankung in den kosmischen Gravitationswellen ist nicht messbar.
Um es mit den Worten eines leitenden Ingenieurs von Hollmann Industries zu sagen: Ein Hiromata-Antrieb ist ungefähr so kompliziert wie ein Ziegelstein. Er besteht aus einem Würfel, in dem sich die Energiezufuhr, Verteiler und eine gewisse Menge Hiromata befindet, sowie sechs Stangen, die an den Seiten des Würfels heraus ragen und an ihrem Ende eine kugelförmige Speicherzelle enthalten. Die Stangen sind exakt auf die Achsen des Schiffes ausgerechnet. Jene fünf, die zu den Seiten und nach hinten zeigen, sind fest montiert, die zum Bug weisende hingegen in ihrer Länge verstellbar. Die Einstellung ihrer Länge bestimmt, wie weit oder kurz das Schiff durch die Nullzeit stürzt. Über die tatsächliche Reichweite ist nichts bekannt. Eine Direktive des Direktorats schreibt vor, dass ein Sturz nur innerhalb jenes Bereiches erfolgen darf, der im Rahmen der Astro-Navigation kartiert ist und der es einem Schiff erlaubt, bei Ausfall des Hiromata innerhalb eines Jahres mit Cherkov-Antrieb die nächste besiedelte Welt oder Station zu erreichen. An dieser Direktive hat auch die Einrichtung des interstellaren Rettungssystems durch die Sky-Navy nichts geändert.
Die Aufladezeit eines Nullzeit-Sturzantriebs beträgt recht exakt acht Stunden Standardzeit. Bei den neuen APS-Kreuzern des Direktorats konnte diese auf knapp sechs Stunden reduziert werden. Es ist nicht möglich, einen geladenen Hiromata über einen längeren Zeitraum unter Ladung zu halten, da die Energieladung sonst das Kristall zerstören würde. In Laborversuchen ist es gelungen, die Zeitspanne zwischen erfolgter Aufladung und Auslösung auf eine Stunde auszudehnen. Die danach erfolgte unkontrollierte Entladung des Kristalls war spektakulär und für das Labor verheerend. Schiffe verfügen daher über eine Einrichtung zur Not-Entladung, wenn ein Sturz abgebrochen oder verzögert erfolgen muss. Die Energie wird dann von den Speicherstangen abgeleitet.
Der Hiromata kann nur bei Erreichen der einfachen Lichtgeschwindigkeit ausgelöst werden.
Die Reise mit dem Nullzeit-Sturzantrieb erfordert dennoch eine gewisse Reisedauer. Vom Start am Abflugort muss auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden, wobei man den Hiromata auflädt, und diesen bei Erreichen der einfachen LG auslöst. Nach Austritt am Zielort muss die eigene Geschwindigkeit der des Zieles angepasst werden, was nochmals mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Im Schnitt dauert eine schnelle interstellare Reise somit rund sechzehn Stunden.
Gefechte im Raum folgen normalen physikalischen Gegebenheiten. Fliegen Schiffe aufeinander zu, so addiert sich deren Geschwindigkeit mit der ihrer Waffen, wodurch ein abgeschossenes Objekt mit relativer Überlichtgeschwindigkeit auf den Gegner treffen kann. Dieser Grundsatz gilt im Grunde auch für Verfolgungsgefechte, wobei hier jedoch die Geschwindigkeit des Verfolgten von der Geschwindigkeit der Verfolgergeschosse abgezogen werden muss.
Selbst die Impulse lichtschneller HE-Laser (Hochenergie-Laser) können somit bedeutsam schneller oder auch langsamer werden.
Zudem spielt die Entfernung eine ebenso bedeutende Rolle, wie der Kurs der gegnerischen Schiffe. Die Strecke, die das Licht innerhalb einer Sekunde zurücklegen kann, beträgt rund 300.000 Kilometer. Innerhalb dieser Sekunde legt das Ziel bereits eine gewisse Strecke zurück und hat vielleicht eine Kursänderung vorgenommen. Je größer die Distanz ist, desto schwieriger ist es folglich, das Ziel tatsächlich zu treffen. Um die Trefferchance zu erhöhen werden die Waffen daher meist in einer „Streufunktion“ eingesetzt, bei der mehrere Waffen gleichzeitig auf minimal verschobene Koordinaten feuern, so dass der Effekt eines Schrotschusses entsteht.
Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass eine höhere Distanz die Chance auf einen Treffer immens mindert.
Dieser Problematik trug der Rüstungsbetrieb Mars Military Industries Rechnung, in dem man einen Nullzeit-Torpedo entwickelte, der mit Hilfe einer Rail-Gun verschossen wird.
Das Ziel wird durch einen Hiromata-Scanner erfasst, der die Daten an die tetronische Feuerleitung des Geschützes übermittelt. Dieses verschießt nicht den gewöhnlichen massiven Bolzen, sondern ein Raketentorpedo, der mit einem eigenen Hiromata-Antrieb ausgestattet ist. Da dessen Nullzeit-Sturzfunktion nur ein einziges Mal benötigt wird, braucht man keine Rücksicht auf eine Überladung und den nachfolgenden Zerfall der Kristalle zu nehmen.
Das Feuerleitsystem der Rail-Gun übermittelt die Position des Gegners an den Torpedo, dessen eigener Hiromata-Antrieb blitzartig aufgeladen und ausgelöst wird. Der Torpedo geht, unmittelbar nach Verlassen der Mündung, in den Nullzeit-Sturz und taucht, wenn alle Berechnungen exakt waren, unmittelbar vor dem Gegner aus dem Sturz auf. Eine Abwehr oder ein Ausweichen sind in dem Fall praktisch unmöglich.
Dass die neuen Nullzeit-Raketentorpedos funktionieren, wurde in der Schlacht um Regan III bewiesen, bei welcher die Navy den Greens bedeutende Verluste zufügen konnte (Siehe Roman Sky-Navy 04 – Finale auf Regan III).
Auch hier zeigt sich das bekannte Problem: Auf Grund der Knappheit an Hiromata-Kristall stehen die Nullzeit-Torpedos nur sehr begrenzt zur Verfügung.
Siehe hierzu auch "Railgun".