hanari

 

  • Hoheitszeichen / Logo
  • Aussehen und Bekleidung
  • „Greens“ und „Techs“
  • Geschichtlicher Überblick mit Evakuierung
  • Geschichtlicher Überblick ab Evakuierung
  • Staatliche Organisation
  • Individuelle Namensgebung
  • Rang- und Funktionsbezeichnungen
  • Das Verhältnis zwischen Hanari und Menschen
  • Technik zwischen Tradition und Moderne
  • Parapsychologische Veranlagungen
  • Die Hanari als Konstrukteure
  • Geheimprojekt A.N.N.I.
  • Hanari in den Streitkräften

 

Hoheitszeichen / Logo / Identifikationssymbol

Das Identifikationszeichen der Hanari zeigt zwei weiße Ringe auf einem fünfeckigen Wappenschild in Gelb, welches in mittlerem Blau eingefasst ist.

Eigentlich benutzen Hanari keine solchen Zeichen, doch dieses wurde von jenen Hanari entwickelt, welche in den Streitkräften des Direktorats dienen. Die blaue Einfassung zeigt die Kennfarbe des Direktorats und der Sky-Navy, das Gelb die Farbe der Sky-Cavalry. Die beiden Ringe stehen für die beiden weißen Ringe im Schwanz der Hanari. Dieses Körperteil ließen sich die Hanari entfernen, damit ihnen Raum- und Kampfanzüge leichter angepasst werden konnten. Dies zeigt die besondere Verbundenheit, welche dieses Volk für die Menschheit empfindet.

Aussehen und Kleidung

Aussehen

Hanari weisen die durchschnittliche Größe von Menschen auf. Äußerlich ähneln die Hanari einer Mischung aus Wolf, Krokodil und Eichhörnchen. Der birnenförmige Körper ist, mit Ausnahme von Gesicht, Kehle, Brust und Bauch, vollständig von einem dichten Fell mit sehr feinem Haar bedeckt. Bei den weiblichen Hanari handelt es sich um eine durchgängig graue Farbtönung, bei den männlichen Hanari ist der buschige Schwanz hingegen Braun. Bei beiden Geschlechtern umgeben zwei weiße Ringe die Spitze des Schwanzes. Je regelmäßiger sich das Weiß abhebt, als desto reinblütiger gelten Besitzer oder Besitzerin und erzielen daher Vorteile bei der Partnerwahl. Hierzu dient auch der bei Männern intensiv rote Kehlsack, welcher beim Werben größer und farblich intensiver wird.

Ein Hanari der Landbevölökerung (Greens) mit seinem Herdenwächter begegnet einer Landpatrouille der Constables.

 

Das Gesicht mit der langen Schnauze und dem Raubtiergebiss ist unbehaart und zeigt schwarze bis dunkelgraue Haut, welche eine lederartige Struktur aufweist.

Die Nase erinnert an die eines Hundes, die Augen wirken hingegen absolut menschlich, wobei die Farbe der Iris von Schwarz bis zu einem hellen Braun reicht.

Der Bauch beider Geschlechter ist geschuppt. Die Farbe der Schuppen ist, je nach Stimmungslage, veränderlich. Für gewöhnlich in einem intensiven Blau, können sie sich bei starker Erregung zu einem dunklen Rot färben.

Die Extremitäten der Hanari sind sehr dünn, die Beine wirken kurz, haben jedoch sehr muskulöse Oberschenkel.

Die weiblichen Hanari besitzen an der Brust vier Gesäuge, das Geschlechtsteil der männlichen Hanari wird in einer Hautfalte an der Rumpfunterseite geschützt.

Das Blut der Hanari ist Rot, weist jedoch eine andere Zusammensetzung als die der Menschen auf.

 

Kleidung

Beiderlei Geschlechter tragen gerne lange Westen, die bunt bestickt werden. Die weiblichen Hanari malen ihre Schnauzen gerne Weiß an, was die Männlichen wohl an die Bedeutung der weißen Ringe erinnern soll. Ebenso beliebt sind bei den Frauen mit Federn geschmückte Stirnbänder, während die Männer breitkrempige Hüte mit Federschmuck bevorzugen.

Beide Geschlechter tragen Gürtel mit Taschen sowie Wadenlange Stiefel aus farbigem Leder.

Würdenträger benutzen eine Schärpe, die von der rechten Schulter zur linken Hüfte getragen wird. Je mehr Schärpen übereinander getragen werden, desto höher sind sozialer Status oder Rang.

 

„Greens“ und „Techs“

Rund fünfundachtzig Prozent der Bevölkerung fühlen sich dem traditionellen Landleben verbunden und benutzen Technik nur bis zur Ebene der Dampfmaschine. Sie bezeichnen sich als „Greens“. Die übrigen fünfzehn Prozent benutzen moderne Technik und leben vorwiegend in Sky-City oder einer der anderen drei Millionenstädte. Sie werden als „Techs“ bezeichnet. Hier tragen beide Geschlechter farbige Overalls. Techs die bei den Streitkräften dienen oder in der industriellen Produktion beschäftigt sind, tragen mit Stolz einen Sticker oder Aufnäher mit dem neuen Identifikationssymbol.

Geschichtlicher Überblick mit Evakuierung

Die Ahnungslosen

 

Hanari (I.) war der vierte Planet im Sternensystem Roald-37-S. Hier lebte der Großteil der Bevölkerung in ländlich betonten Siedlungen und betrieb Ackerbau und, in bescheidenem Maße, auch Viehzucht. In den größeren Städten hatte man das industrielle Zeitalter der Dampfmaschine erreicht. Im Bezug auf Fortbewegung setzte man jedoch überwiegend auf die eigene Muskelkraft. Fahrzeuge und die ersten Fluggeräte, die so genannten Schwingen, wurden durch Pedale und die Kraft in den Beinen ihrer Benutzer angetrieben.

Das System war feudalistisch. Einst durch Kriege geteilt, war es einem der Herrscher gelungen, seine Gegenspieler bei einem Fest durch Giftmord auszuschalten. Der Mörder, der sich fortan als „Haldar, der Befreier“, feiern ließ, herrschte absolutistisch und stationierte seine Soldaten, die „Gepanzerten“, in jeder Ortschaft. Durch religiös wirkende Zeremonien, die der Verehrung Haldars dienten, versicherte sich der Herrscher der Loyalität seiner Untertanen. Dennoch gärte es in einigen Regionen und Haldar beabsichtigte, die drohenden Aufstände mit Waffengewalt niederzuschlagen. Hierzu wollte er die gerade erst entwickelten Schwingen bewaffnen.

Landschaft der Ursprungswelt, die sich auch auf dem heutigen Hanari wiederholt.

 

In den Dörfern ahnte man nichts von drohenden Auseinandersetzungen. Man ging seiner Arbeit für die Gemeinschaft nach, suchte eine Familie zu gründen und erfreute sich an den Darbietungen der Bildwerfer. (Hinweis: Siehe parapsychologische Veranlagungen). Besonders beliebt waren Bilder mit Sternenmärchen, bei denen bösartige Kreaturen aus dem Weltall liebreizende Hanari-Jungfrauen bedrohten und in denen es dem männlichen Helden schließlich, natürlich mit Hilfe der Gepanzerten des Befreiers, gelang, die Jungfräulichkeit des Opfers (zumindest vorerst) zu retten.

Niemand auf Hanari ahnte, dass tatsächlich Gefahr aus dem Sternenmeer drohte. Allerdings nicht durch bösartige Weltraumkreaturen, sondern die eigene Sonne, die zur Nova zu werden drohte.

 

Die Wissenden

 

Es war wohl eher ein Zufall, dass eine astronomische Fernsonde der University of Mars das System der Hanari durchflog und mittels Messungen feststellte, dass die Sonne in wenigen Jahrzehnten zur Nova zu werden drohte. Gemäß ihrer Programmierung untersuchte die Sonne die umliegenden Planeten und stieß so auf das Volk der Hanari. Trotz der Cherkov-Funkwellen dauerte es 12,5 Jahre, bis ihre Nachricht auf dem Mars eintraf, während die Sonde in Warteposition blieb.

Der Krieg gegen die freien Kolonien hatte erst vor wenigen Jahren mit der Meuterei der Flotte der Solaren Föderation und dem Sturz deren Regierung geendet. Das neue gemeinsame Direktorat war noch immer damit beschäftigt, die Auswirkungen des Krieges und die Ressentiments zwischen Siegern und Verlierern zu überwinden. Der hohe Rat erkannte, dass eine gemeinsame und noch dazu humanitäre Aufgabe jene Einigung herbei führen konnte, die so dringend erforderlich war, um die Wunden der Auseinandersetzung zu heilen. So startete der hohe Rat eine Kampagne, mit dem Ziel, für die Rettung des fernen Alienvolkes zu werben. Sie traf auf fruchtbaren Boden, denn die „Brüder im All“ boten den Menschen ein gemeinsames Ziel.

Eine überwältigende Mehrheit stimmte für die Rettung der Fremden, unabhängig von den Kosten und Ressourcen, welche das Projekt verschlingen musste. Eine kleine Gruppe fanatisierter Gegner formierte sich in der Bewegung der „Human Rights“, welche letztlich auch nicht vor Gewalt zurückschreckte, um die Rettungsmission zum Scheitern zu bringen.

 

Die große Flotte und das Vorauskommando

 

Im Grunde wusste man im Direktorat nur, dass fremde Intelligenzen in größter Gefahr waren und zu welchem Zeitpunkt sich deren Sonne in eine Nova verwandeln würde. Ferner, dass die Umweltbedingungen der Aliens den Anforderungen der Menschen entsprachen. Über ihre technische Entwicklung, ihren Organismus, ihre Sprache und Kultur, war hingegen wenig bekannt. Die Daten der Raumsonde wiesen allerdings auf eine ungefähr mittelalterliche Entwicklungsstufe hin.

Der hohe Rat schickte das Forschungsschiff Magellan aus, um heimlich auf der Welt der Fremden zu landen und diese elementaren Informationen zu beschaffen.

Zugleich arbeitete man zwei alternative Pläne aus, um die Evakuierung des Planeten betreiben zu können. Der eine Plan galt für den Fall, dass es zu einer Verständigung mit den Aliens kam, man ihnen die Situation begreiflich machen konnte und sie sich bereitwillig an Bord der Rettungsschiffe begaben.

Die Alternative war gleichermaßen unsicher und gefährlich. War eine Verständigung nicht möglich, so beabsichtigte man die Aliens zu betäuben, einzusammeln und auf diese Weise zu den Rettungsschiffen zu bringen. Man bereitete ein entsprechendes Betäubungsgas vor, welches an Bord der Schiffe entsprechend dosiert werden sollte, sobald die Magellan ausreichende Informationen über den körperlichen Aufbau der zu Rettenden übermittelte. Man kalkulierte Verluste durch Fehldosierung und Aliens ein, die von den Rettungsmannschaften nicht entdeckt wurden, doch man würde die Mehrzahl der Fremden retten können.

Einen geeigneten Planeten hatte man bereits entdeckt und zuvor erkundet, da er ursprünglich als menschliche Kolonie vorgesehen war.

Aktuelle Aufnahme des Trägerschlachtschiffes D.C.S. Nakashima, welches gerade eine Patrouille der neuen Superbolt-E ausschleust.

 

Das Direktorat mobilisierte seine Flotte, bestehend aus den zwölf riesigen Trägerschlachtschiffen, die nun wieder als Rettungsarchen dienen würden, dazu rund ein halbes Hundert Versorgungsschiffe, überwiegend mit Kryo-Kälteschlaf-Anlagen an Bord, denn man würde die Geretteten im Kälteschlaf zu ihrer neuen Heimatwelt bringen müssen, da eine Versorgung, von Hunderten Millionen während des Fluges, nicht möglich sein würde. Zudem lagen noch keine Informationen über die körperlichen Bedürfnisse der Fremden vor.

Durch Sabotage von Human Rights wurde eine der Archen in der Orbitalwerft zerstört. Dennoch meldeten sich Hunderttausende zu den Regimentern der Volunteer-Sky-Cavalry, in denen sie auf die Mission vorbereitet wurden. Die Volunteer-Trooper würden, wie die Besatzungen und regulären Truppen, die Reise im Kälteschlaf verbringen, im Vertrauen darauf, dass die Tetroniken der Schiffe sie sicher ans Ziel brachten.

Knapp vier Jahre nachdem die Sonde von den Fremden berichtet hatte, brach die große Flotte, unter dem Befehl von Hoch-Admiral John Redfeather an Bord seines Flaggschiffes, der D.C.S. Trafalgar, auf. Sie würde 12,5 Jahre unterwegs sein, bis sie das Sternensystem Roald-37-S erreichte.

 

Fatale Fehlinformationen

 

Niemand an Bord der Rettungsflotte ahnte, das es Human Rights gelungen war, die Besatzung der Magellan zu infiltrieren. Kaum war das Schiff auf dem Zielplaneten gelandet, ermordeten die Terroristen die übrige Mannschaft und die Forscher. Da ein Ausbleiben von Forschungsergebnissen in der Flotte Misstrauen hervor gerufen hätte, führten die Mörder tatsächlich die erforderlichen Untersuchungen durch, fälschten allerdings deren Resultate, die sie dann per Cherkov-Funk an das Direktorat und die große Flotte übermittelten.

 

Bittere Erkenntnisse

 

Als die große Flotte das System von Roald-37-S erreichte, wurden die Menschen aus dem Kryo-Schlaf geweckt. Doch Tausende waren im Kälteschlaf gestorben, da Human Rights deren Schlaftanks sabotiert hatte. Ein weiterer Schock traf Redfeather und seine Begleiter, als erste Fernsondierungen ergaben, dass die von der Magellan übermittelten Daten falsch sein mussten. Es gab weitaus mehr Siedlungen und Planetenbewohner, als bislang angenommen und ihre Technik entsprach bereits dem Dampfmaschinenzeitalter.

Der Hoch-Admiral schickte ein FLV voraus, welches den Landeplatz der Magellan finden und mit deren Besatzung Verbindung aufnehmen sollte. Man traf auf die Terroristen, die im Feuergefecht getötet wurden, und entdeckte die sterblichen Überreste der anderen Mannschaftsmitglieder. Glücklicherweise konnte man von den Tetroniken der ermordeten Forscher einige unmanipulierte Daten retten, die man zur Trafalgar brachte. Nun stand fest, dass keine Zeit mehr blieb, die Sprache der Planetenbewohner, die sich selbst Hanari nannten, rechtzeitig zu erlernen und sich mit ihnen zu verständigen. So blieb nur eine Lösung: Die gewaltsame Evakuierung.

 

Die Bestien aus dem Sternenmeer

 

Bei den Hanari waren die Sternenmärchen der parapsychologisch begabten Bildwerfer sehr beliebt. Die Folge war allerdings, dass die Hanari jedes Lebewesen aus dem Weltall nur als blutgieriges Monster kannten. Dies würde im Verlauf der Rettungsmission zu Gefechten und Verlusten auf beiden Seiten führen.

Eines der modernen Luftschiffe der Hanari.

 

Hoch-Admiral John Redfeather und seine Führungsoffiziere passten die Planung den neuesten Erkenntnissen an, mussten jedoch feststellen, dass ihnen Human Rights scheinbar zuvor gekommen war und die Dosierung des einzusetzenden Betäubungsgases verändert hatte. Erst später würde man feststellen, dass dies auf die wissenschaftliche Hoch-Koordinatorin an Bord der Trafalgar zurückging, welche der Terrororganisation angehörte und den Einsatz nach Kräften sabotierte.

Trotz des unerwarteten Problems durch elektrische Stürme, welche Funk und Navigation erschwerten und zu einigen Abstürzen von Jagdbombern und FLVs führten, schien die erste Phase der Evakuierung reibungslos zu funktionieren. Jagdbomber überflogen alle Siedlungen und versprühten das betäubende Gas. In der zweiten Welle folgten die FLVs mit jenen Truppen, welche die betäubten Hanari suchen und zu den Schiffen bringen sollten.

 

Die Tragik der Phase Zwei

Während die große Flotte durch falsche Informationen behindert war, unterliefen auch Human Rights Fehler. Die Mörder an Bord der Magellan hatten ihren Verbündeten, an Bord der großen Flotte, eine Dosierung des Betäubungsgases angegeben, die nach ihren Berechnungen keinen der Hanari tatsächlich betäuben könne. Zum Glück der Menschen und Hanari fielen die meisten der Planetenbewohner jedoch in einen tiefen Schlaf, kaum kamen sie mit dem Gas in Berührung. Es gab jedoch einige Regionen, in denen die Umstände die Konzentration des Betäubungsmittels zu sehr ausdünnten. Dort sahen die Hanari mit Entsetzen die Annäherung der Landungsboote.

Logo der "First Landing Group" der D.C.S. Trafalgar

 

Während die Mehrheit der aktiven Hanari wehrlos war, gab es Gruppen der Gepanzerten und, zum Erstaunen der Menschen, einige waghalsige Flieger in ihren Schwingen. Diese griffen die FLVs mit ihren, mit Stoff bespannten und von Muskelkraft angetriebenen, Flugmaschinen mit einfachen Pulverwaffen an.

Die meisten Hanari konnten mit den Elektroschocks der Blaupuls-Waffen betäubt worden, doch in einigen Fällen gerieten Trupps der Sky-Cavalry in so große Bedrängnis, das sie tödliche Waffengewalt anwenden mussten, um das eigene Leben zu retten.

 

In letzter Sekunde

 

In einer nie zuvor da gewesenen Kraftanstrengung gelang es der großen Flotte, Millionen betäubter Hanari einzusammeln und mit den FLVs zu den Kryo-Schiffen zu bringen. In aller Eile wurden die Planetenbewohner medizinisch untersucht, um sie schonend in die Kryostasis zu versetzen und eine Gesundheitsschädigung auszuschließen.

Die Mission war ein großartiger Erfolg, obwohl es einige Verluste gegeben hatte und man davon ausging, dass etliche Hanari der Suchaktion zu ihrer Rettung entkommen waren und so der Nova zum Opfer fallen würden.

Zwei Wochen nach dem Ausschiffen des ersten FLVs brach die große Flotte erneut auf, diesmal um die neue Heimatwelt der Hanari anzufliegen. Diesmal blieben die Kernbesatzungen der Schiffe und die Wissenschaftler wach. Sie verzichteten während der 7,5 Jahre Flugzeit auf ihren Kälteschlaf. Als die Flotte ihr Ziel erreichte, war die alte Welt der Hanari längst von der Nova verschlungen worden. Doch den Wissenschaftlern standen nun alle Informationen zur Verfügung, um sich mit den Geretteten verständigen zu können.

 

Ein glückhaftes Ende und neue Freunde

 

An der neuen Heimatwelt der Hanari angekommen, die von nun an Hanari (II.) genannt werden sollte, erweckte man erst kleine Gruppen, um sie über die Situation zu informieren. Die Hanari erwiesen sich als unglaublich lernfähig und nahmen ihre neue Heimat, zunächst mit der technischen Unterstützung der Menschen, in Besitz.

Nach einem Jahr musste die Rettungsflotte den Heimweg antreten. Einige hundert Menschen blieben jedoch bei den Hanari zurück, um diese auf ihrem weiteren Weg zu begleiten. Die Forschungsmission sollte die Hanari weiter erforschern und fatale Fehlentwicklungen verhindern. Nun, da dieses Volk die Raumschiffe der Menschen erlebt hatte, würde sein Forscherdrang kaum noch eine Grenze kennen.

Staatliche Organisation

Bis zu ihrer Evakuierung von der alten Heimatwelt befanden sich die Hanari in einem feudalistischen System, in dem der „Große Haldar“ als Autokrat regierte und als Retter und Befreier verehrt wurde. Kontakte zwischen den Städten und den ländlichen Gemeinden wurden hauptsächlich mit Hilfe der Bildwerfer gepflegt. Diese besaßen die Fähigkeit, gesehene Szenarien geistig zu speichern und, in einer Form der Trance, für andere zu projizieren, als sähen diese ein dreidimensionales Holo-Video. Diese Bildwerfer erhielten ihre „Bilder“ in der Hauptstadt des Großen Haldar, wo man ihnen die Szenen in einer Art Filmstudio vor Augen führte. Dabei sorgte man für patriotische Inhalte, die der Verehrung des Herrschers dienten.

Mit dem Erwachen auf der neuen Heimatwelt eröffnete sich den Hanari eine Zukunft, von der sie zuvor nichts geahnt hatten. Die Technik der Menschen zeigte ihnen auf, was Forschung ermöglichte und Holo-Vids, über die Geschichte ihrer Retter, zeigte den neuen Freunden auf, welche Wirren die Menschheit hatte überwinden müssen.

Für die Hanari war es ein kultureller und technologischer Schock, den sie überraschend schnell überwanden. Die Technik der Menschen verhalf den Hanari zu rascher Kommunikation zwischen ihren neuen Niederlassungen. Dies war von eminenter Bedeutung für die Gestaltung ihrer Zukunft. Nach langen Beratungen und einigen heftigen Auseinandersetzungen einigten sich die Sprecher der vielen Siedlungen auf die Demokratie als Regierungsform. Ferner wurde beschlossen, am Standort der menschlichen Station eine moderne und technisierte Hauptstadt zu errichten, in der sich auch das Parlament der Hanari befinden sollte. Ansonsten würde es der Bevölkerung jedoch freigestellt sein, ob sie ihrer traditionellen und ländlichen Lebensweise folgen wollten oder sich für den Weg in eine moderne und technisierte Umwelt entscheiden wollten.

85 Prozent entschieden sich für die alte Lebensweise in ländlichen Kommunen, 15 Prozent verschrieben sich mit Begeisterung einer modernen Zukunft.

Von der menschlichen Verbindungsstation erhielten die Hanari Pläne für effektive Dampfmaschinen und ein einfaches Elektrizitätsnetz, welches auf erneuerbaren Energien beruhte.

Blick auf das Parlamentsgebnäude in Sky-City

 

In kurzer Zeit entstand die Hauptstadt, deren Name „Sky-City“ auf die Sehnsucht der Hanari deutete, einmal selbst die Raumfahrt zu beherrschen. Viele Gebäude der Stadt wurden in der Form von Pilzen errichtet, Erinnerung an die gleichförmigen Tentakelbäume der alten Heimat. Das größte der Gebäude war und ist das Regierungsgebäude des Parlaments. Mit dem ihnen eigenen Humor wird es in der Bevölkerung „Das Wortreich“ genannt, in Anspielung auf die zahlreichen und umfangreichen Reden, die dort gehalten werden.

Zur Sky-City gehört auch der erste Raumhafen, der zunächst als Landefeld für FLVs ausgelegt war, inzwischen aber auch Schiffe der APS-B-Serie aufnehmen kann.

Individuelle Namensgebung

Die individuelle Namensgebung der Hanari unterscheidet sich deutlich von jener der Menschen, wo der Familienname Bezug auf die Vorfahren aufweist. Bei den Hanari bezieht sich der „Familienname“ auf den Herkunftsort des Individuums, also ländliche Kommune oder Stadt. Da es in diesem Ort mehrere Personen gleichen Vornamens geben kann, wird zum Vornamen eine Zahl angegeben.

Hier einige Beispiele:

 

Enala 32 Grünwasser,

Barek 17 Grünwasser,

Mark 41 Grünwasser,

Karst 4 Hohenfeld.

 

Die sicherlich bekannteste Persönlichkeit unter den Hanari ist Karst 4 Hohenfeld, ein ehemaliger Schwingenflieger, der inzwischen zum Kommandeur der Streitkräfte der Hanari aufgestiegen ist. Er hat sich energisch für die Aufnahme seines Volkes in das Direktorat und dessen Truppen eingesetzt.

Rang- und Funktionsbezeichnungen

 

Traditionell wird ein höherer sozialer Status im Volk der Hanari durch das Tragen einer Schärpe angezeigt. Diese verläuft von der rechten Schulter zur linken Hüfte, wo sie verknotet wird und in zwei buschigen Quasten endet. Die Farbgebung der Schärpe weist auf die Funktion des Trägers hin.

 

Blaue Schärpe mit rotem Längsstreifen: Präsident,

Blaue Schärpe: Parlaments- / Regierungsangehöriger,

Grüne Schärpe: Verwaltung und Versorgung,

Rote Schärpe: Forschung und Medizin,

Gelbe Schärpe: Ordnungshüter (Constables) und Streitkräfte.

 

Den höchsten Rang innerhalb der Streitkräfte hat Karst 4 Hohenfeld inne, der vom Drei-Schärpen-Träger zum Vier-Schärpen-Träger aufgestiegen ist.

Das Verhältnis zwischen Hanari und Menschen

 

Die Dankbarkeit der Hanari, über ihre Rettung durch das Direktorat, steht außer Zweifel und zeigt sich auch in der massiven Unterstützung für Hoch-Admiral John Redfeather und seine Projekte.

Für die überwiegende Mehrzahl der Menschheit sind die Hanari ein einfaches Volk, welches im frühen Dampfmaschinenzeitalter lebt und isoliert bleibt, damit seine Entwicklung nicht von äußeren Einflüssen gestört wird.

Ein sehr kleiner Teil der Menschheit weiß hingegen, wie sehr die Zukunft der Menschheit von ihren fleißigen nichtmenschlichen Freunden abhängt.

Technik zwischen Tradition und Moderne

 

Die Errungenschaften menschlicher Technik waren für einen Teil der Hanari Ansporn, sich eigenen Konstruktionen zu widmen. Man scheute keinen fehlgeschlagenen Versuch, da man wusste, dass ein Projekt letztlich funktionieren musste. Die auf Hanari lebenden Menschen waren gelegentlich gezwungen, fatale Unfälle zu verhindern. Dabei staunten sie immer wieder über den Erfindungsreichtum der Hanari.

Der Nachbau einer von Muskelkraft angetriebenen Schwinge und einer der modernen Hyperschall-Jets

 

Die neuen Freunde der Menschen handelten dabei durchaus zweigleisig. An der Seite der Menschen arbeiteten sie mit den modernsten Erkenntnissen, denen sie eigene Ideen hinzufügten. Die technischen Entwicklungen für ihre eigene Welt gingen sie hingegen behutsam an und mit überraschender Sensibilität für ihre alten Traditionen. Sky-City ist sicherlich ein gutes Beispiel hierfür, denn neben Elektrofahrzeugen und Schwebegleitern sieht man dort Dampffuhrwerke und mit Dampf betriebene Fluggeräte.

Parapsychologische Veranlagung

 

Die Technikbegeisterung der Tech-Hanari spart bewusst ein traditionell beliebtes Medium aus: Die Bildwerfer. Zwar benutzen die Techs auch moderne Kommunikations- und Unterhaltungsgeräte, doch selbst ihnen scheint es ein besonderes Vergnügen zu bereiten, weiterhin die parapsychologische Gabe der Bildwerfer zu nutzen.

Anmerkung Military Intelligence: Bisherige Versuche die Gabe der Bildwerfer für die Zwecke der Streitkräfte des Direktorats einzusetzen, sind bislang am Desinteresse der betreffenden Hanari gescheitert.

Die Hanari als Konstrukteure

 

Forscher, Ingenieure, Konstrukteure und Techniker der Hanari lernten mit Begeisterung von ihren menschlichen Partnern. Schon bald waren sie in der Lage, eigene Ideen beizusteuern und erhebliche Veränderungen zu erzielen. Die aktuellen Verbesserungen des Wabenschirms sowie wesentliche Neuerungen bei der APS-C-Serie und den Combat Carrier Ships der Joker-Klasse, sind den Hanari zu verdanken.

Eines der von den Hanaro konstruierten interplanetaren Raumschiffen

Geheimprojekt A.N.N.I.

 

Die Bedrohung durch die insektoiden Norsun und später durch die menschenähnlichen Negaruyen sowie die menschlichen Piraten ließ in Hoch-Admiral John Redfeather den Gedanken reifen, eine geheime Reservestreitmacht zu bilden, welche gegen innere und äußere Feinde eingesetzt werden kann. Hierbei wurde er von Hoch-General Omar ibn Fahed und dem ausführenden hohen Rat Mbuto Sangales unterstützt. Sangales bevollmächtigte Redfeather zur Planung und Durchführung dieses Geheimprojekts und besorgte die anfangs erforderlichen Mittel.

Selbst im High-Command der Streitkräfte wusste niemand, mit Ausnahme der beiden Hoch-Offiziere, was im Geheimen geschah.

Eine der zwölf Werften im Orbit von Hanari und einige der neuen APS-C-Schlachtkreuzer

 

Mit Sicherheit wäre das Projekt Alternate New Navy Issue (A.N.N.I.) nie Wirklichkeit geworden, wenn es nicht die begeisterte Unterstützung der Hanari gefunden hätte.

Selbst die dem Land verbundenen Hanari sahen in dem Projekt die Gelegenheit, sich für ihre Rettung vor der Nova zu revanchieren und unterstützten es nach Kräften.

Hinweis von Military Intelligence: Siehe „Geheimprojekt A.N.N.I.“

Hanari in den Streitkräften

 

Es ist ein Fakt, dass die Anlagen des Projekts A.N.N.I. von einem Regiment Sky-Trooper geschützt werden, die allesamt dem Volk der Hanari angehören. Diese haben es sogar auf sich genommen, sich die buschigen Schwänze entfernen zu lassen, da diese in Kampfanzügen nur hinderlich gewesen wären.

Einem Gerücht nach setzte der 4-Schärpen-Träger Karst 4 den Hoch-General ibn Fahed unter Druck, in dem er mit Arbeitsverweigerung aller Hanari drohte, wenn diese keine Aufnahme in den Streitkräften fänden.

Ein Sky-Trooper der Hanari im Schleusenbereich einer der Orbitalwerften

 

Jedenfalls steht außer Frage, dass Hanari in der Sky-Navy und der Sky-Cavalry dienen und auf diese Weise das Problem des Personalmangels behoben werden konnte.