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Ein optisches Symbol, welches im Volk der Norsun als gemeinsames Identifikationszeichen gelten könnte, ist bislang nicht bekannt. Zwar wurden Hantelschiffe mit norsunschen Schriftzeichen beobachtet, eine systematische Zuordnung war bislang nicht möglich, ebenso wenig wie das Erkennen einer Gemeinsamkeit.
Die Norsun sind ein Volk intelligenter Insektoiden, die sich durch Eiablage vermehren. Auf Grund ihrer grünen Körperfarbe werden sie gelegentlich auch als „Greens“ bezeichnet. Ihr Körperbau weist unzweifelhaft auf die insektoide Abstammung hin.
Norsun weisen die ungefähre Größe und Proportionen eines ausgewachsenen Menschen auf, ihre Körpermasse ist allerdings ungefähr doppelt so hoch. Sie haben einen Kopf, zwei Arme und zwei Beine, auch wenn die Gliedmaßen etwas länger sind. In dem elliptischen Kopf gibt es an Stelle der Nase einen handlangen Rüssel, welcher der Nahrungsaufnahme dient. Der darunter befindliche Mund gleicht einem schmalen senkrechten Schlitz und wird zur Atmung und akustischen Kommunikation genutzt. Der Kopf wird von zwei großen Facettenaugen beherrscht. Außergewöhnlich sind die senkrecht stehenden und Schlitzartig wirkenden Pupillen in der Mitte der Facetten. Auf dem Kopf ragen zwei kurze Fühler auf, die in der Lage sind, feinste Duftmoleküle wahrzunehmen.
Der Rumpf ähnelt einer aufrecht stehenden bauchigen Ellipse mit abgeflachtem Ende. Zwischen Oberkörper und Unterleib befindet sich eine deutliche Verengung.
Die Hände sind breit und mit zwei Daumen und vier Fingern versehen.
Besonders auffällig ist ein Stachel, von der Länge eines menschlichen Unterarms, der sich am hinteren Ende des Unterleibs befindet. Seine Funktion als Waffe ist im Verlauf der Generationen verkümmert, er dient jedoch noch immer dazu, körpereigene Duftstoffe zu produzieren und abzusondern, die wiederum von den Kopffühlern anderer Norsun aufgenommen und gedeutet werden können. Der Stachel kann auch bei der Ernährung von Bedeutung sein, da er feste Nahrung durch ein abgesondertes Sekret verflüssigt und in einen Nährbrei verwandelt. Diese Funktion wird jedoch kaum noch benötigt, da es vorgefertigten Nahrungsbrei gibt.
Der gesamte Leib wird von einer smaragdgrünen Haut bedeckt, die einen samtenen Schimmer zeigt. An einigen Stellen kann der Körper Anzeichen des einstigen Chitinpanzers aufweisen.
Die Körperflüssigkeit der Norsun ist Grün, weswegen dies auch die Farbe für Warnhinweise ist.
Die Aufnahme zeigt einen Norsun und einen Bion. Der Norsun gehört zur Kriegerkaste und ist somit ein "Stecher". Die rote Schärpe weist ihn als Offizier (Wort) aus, womit seine korrekte Bezeichnung "Wort der Stecher" ist.
Norsun tragen für gewöhnlich keine Bekleidung, mit Ausnahme eines breiten Gurtes, der um die Leibesmitte liegt und an dem zahlreiche Taschen befestigt werden können. Die Raumanzüge der Norsun weisen ein spezielles Futteral auf, welches den Stachel schützt und geöffnet werden kann.
Bestimmte Funktionen im Volk der Norsun können durch verschiedenfarbige Schärpen deutlich gemacht werden, die um die Leibeseinschnürung getragen werden. Die Mütter der Norsun und deren Hofstaat tragen eine Art Toga.
Mit Beginn der Expansion in den Raum ist der Aufbau der vielen Stämme oder Völker der Norsun stets gleich. Drei Kolonisations-Hanteln landen auf einer geeigneten Welt und bilden den Kern der neuen Kolonie. An Bord die Eierlegende kleine Mutter des neuen Stammes und eine Gefolgschaft aus Dienern, Arbeitern und Kriegern. Während die kleine Mutter über alle Belange der Kolonie bestimmt und, gemeinsam mit einigen kleinen Schwestern und einer Gruppe ausgewählter Männchen, für die Vermehrung sorgt, bauen die übrigen Norsun die Kolonie immer weiter aus. Dabei steht die Kolonie unter dem Schutz der Flotte der Großen Mutter, bis die neue Kolonie über eine ausreichende Industrie verfügt, die den Bau eigener Hantelschiffe ermöglicht.
Die Hierarchie der Norsun ist in allen Völkern identisch. In der Rangfolge zunächst die kleine Mutter, gefolgt von den Wissenden (Forschern, Technikern), den Kriegern und dann den Arbeitern Das Verhältnis zwischen Kriegern, zu denen auch die Raumschiffbesatzungen gehören, und den Arbeitern beträgt üblicherweise Eins zu Hundert.
Die Vorgeschichte der Norsun bis zur Schwelle der Raumfahrt:
Die insektoiden Norsun entwickelten sich auf ihrer Stammwelt, die vermutlich auf halbem Weg zwischen dem Sonnensystem Sol und dem Zentrum unserer Galaxis liegt. Ihr Volk ist in Stämme unterteilt, deren Organisation gewisse Ähnlichkeiten mit den Ameisen der Erde aufweist. Jeder dieser Stämme wird von einer so genannten Mutter regiert.
Zu Beginn waren die Norsun weit über die Heimatwelt verteilt, doch sie dehnten sich aus, denn die hohe Vermehrungsrate verlangte immer mehr Lebensraum, Ressourcen und Nahrung. Schon bald kam es zu Begegnungen und Konflikten zwischen den Stämmen, die in blutigen Kriegen mündeten. In dieser Zeit wuchsen Intelligenz und technisches Wissen. Erste Raumschiffe erkundeten die nahen Planeten ihres Sonnensystems und doch stand ihr Volk dicht vor der Selbstvernichtung, als es schließlich einer der Mütter gelang, die anderen Stämme durch Diplomatie oder Gewalt zu unterwerfen. Diese Mutter wurde fortan als Große Mutter bezeichnet, welche die Geschicke aller Stämme ihres Volkes leitete. Die als kleine Mütter bezeichneten Herrinnen der untergeordneten Stämme handelten nunmehr im Namen ihrer „großen Schwester“.
Die erste Expansionswelle und erste Fremdkontakte:
Die Befriedung der Norsun-Stämme ist sicherlich nicht nur ein Verdienst der Großen Mutter, sondern im Wesentlichen der Tatsache zu verdanken, dass die Raumfahrt den Norsun neue und scheinbar unbegrenzte Möglichkeiten der Expansion eröffnete.
Die Erforschung des Weltraums begann für die Norsun vor ungefähr 1.500 Jahren unserer Zeitrechnung. Anfangs verfügten die Norsun nur über begrenzte Kenntnisse in der Raumfahrt. Es zeichnete ihre besondere Zähigkeit aus, den Raum mit Unterlichtgeschwindigkeit zu erforschen. Die Expansion der Norsun verlief entsprechend schleppend, obwohl sich ihre Art an die verschiedensten Lebensbedingungen anpassen konnte.
Im Verlauf ihrer Expansion stießen die Norsun auf mehrere Fremdvölker. Bei der ersten Begegnung reagierten die Norsun sofort mit Gewalt und mussten feststellen, dass die Angegriffenen über eine deutlich weiter entwickelte Technik verfügten. Sie schlugen zurück und die Norsun gewannen den Krieg nur auf Grund ihrer enormen Vermehrungsrate und industriellen Kapazitäten. Ihrer Art entsprechend rotteten die Norsun das Fremdvolk aus und übernahmen dessen Technik. Bei ihren späteren Begegnungen hatten sie gelernt und gaben sich zunächst friedfertig und handelswillig. Auf diese Weise erkundeten sie die Möglichkeiten des neuen Gegners, bis sie sich in der Lage sahen, diesen ebenfalls zu vernichten und dessen Wissen zu übernehmen.
Innerhalb von rund fünfhundert Jahren schufen die Norsun auf diese Weise ein beachtliches Reich, in dem sie immer mehr Planeten kolonisierten, auf denen ihre Nachkommen neue Stämme ins Leben riefen. Quellen aus dem Volk der Negaruyen behaupten, dass die Insektoiden in dieser Zeitspanne vier Fremdvölker auslöschten und eines versklavten.
Die Begegnung mit den Negaruyen:
Dann, vor ungefähr 1.000 Jahren, begegneten die Norsun dem Volk der menschenähnlichen Negaruyen, die über ein eigenes kleines Reich von ungefähr zwei Dutzend kolonisierten Welten herrschten.
Erneut versuchten die Norsun zu täuschen, doch mit den Negaruyen begegneten sie einem Volk, welches die „neuen Freunde aus dem All“ mit großer Skepsis und Vorsicht betrachtete. Wahrscheinlich lag dies an einer instinktiven Abneigung, welche diese Gattung „Säuger“ gegenüber den insektoiden „Eierlegern“ empfand. Man offenbarte den Norsun nur zweitrangige Technologien und wenige Einblicke in Wissen und Entwicklung der Negaruyen, wozu auch eine frühzeitige Sperre ihres interstellaren Verkehrs und ihrer interstellaren Kommunikation gehörte. So blieben sieben der zwölf Negaruyen-Welten den Norsun verborgen, was die Menschenähnlichen allerdings mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen zahlten. Dennoch erwies sich diese Maßnahme als richtig. Als die Norsun das wachsende Misstrauen der Negaruyen erkannten, griffen zwanzig ihrer inzwischen hundertzwanzig Stämme ohne Vorwarnung an.
Das Ergebnis war für beide Seiten verheerend. Die fünf bekannten Welten der Negaruyen wurden unbewohnbar gemacht und die Raumflotte der „Flachnasen“, wie die Negaruyen im Reich der Großen Mutter genannt wurden, erlitt schmerzliche Verluste. Doch die Norsun zahlten mit dem fast vollständigen Verlust jener zwanzig Stämme, die den Krieg begonnen hatten. Ein Krieg, der über fünfhundert Jahre toben sollte und der schließlich von beiden Seiten als „der ewige Krieg“ bezeichnet wurde.
Nach dem Verlust von zwanzig Stämmen und ihren Welten rief die Große Mutter zum erbarmungslosen Vernichtungskrieg auf. Die Hantelschiffe von hundert Stämmen schwärmten aus und suchten nach jenen Welten der Negaruyen, die dem ersten Großangriff entgangen waren.
Der „ewige Krieg“:
Es wurde eine langwierige und schwierige Suche. Ein wahren Katz- und Mausspiel, bei dem beide Seiten Niederlagen und Erfolge erzielten. Doch sechs weitere Welten der Negaruyen wurden entvölkert, während dem menschenähnlichen Volk im Gegenzug nur die Vernichtung einer einzigen weiteren Norsun-Welt möglich war. Die enorme und immer weiter anwachsende Überlegenheit der Insektoiden machte sich auf erdrückende Weise bemerkbar.
Die Streitkräfte der Negaruyen waren nicht bereit, sich zurückzuziehen und sannen immer wieder auf Rache. Ihre überlegene Technik und Taktik machte sich dabei durchaus bezahlt. So gelang es den Negaruyen, sich im Rylon-System im Asteroidenfeld in den Hinterhalt zu legen und eine der großen Norsun-Flotten fast vollständig zu vernichten.
Dennoch blieb den Negaruyen keine Wahl, als sich „tot“ zu stellen, wollten sie nicht endgültig ausgelöscht werden.
So suchten die Norsun, wenn auch mit erlahmender Intensität, weitere fünfhundert Jahre nach der „verborgenen Welt“ der Negaruyen.
Die Aufnahme zeigt ein FLV bei Erkundung im Asteroidenfeld des Rylon-Systems.
Der Kontakt mit dem Direktorat der Menschheit:
Bei ihrer weiteren Expansion und Suche nach der verborgenen Welt stießen die Norsun auf die ersten von Menschen besiedelten Welten. Auf Grund der großen Ähnlichkeit der Menschen mit den Negaruyen entschloss man sich zunächst, die Menschen auszuspähen. Die Insektoiden nutzten Funkverbindungen und planetare Kommunikation, um die Sprache des neuen Volkes zu erlernen, wozu die norsunschen Übersetzungsgeräte entscheidend beitrugen, aber auch zu einem verhängnisvollen Irrtum führten.
Als in einer regionalen Kochshow Eier zerschlagen und zubereitet wurden, sahen die Eierlegenden Insektoiden darin einen ungeheuerlichen Frevel und Akt der offenen Feindseligkeit. Da man die Stärke der Menschen noch nicht kannte, wurde eine begrenzte Streitmacht ausgeschickt, um die Kolonialwelt Regan III. zu besetzen. Die Invasoren gingen dabei, nach menschlichen Maßstäben, extrem grausam vor, da sie viele der Siedler in einem Körpersekret auflösten und als Nahrungsbrei verwendeten.
Schließlich gelang es den Streitkräften des Direktorats, die Kolonie zu befreien und die Norsun zu vertreiben.
Wahrscheinlich wäre es auch zwischen Menschen und Norsun zu einem verheerenden Krieg mit unzweifelhaftem Ausgang gekommen, wenn es nicht auch zu einer feindseligen Begegnung der Menschen mit den Negaruyen gekommen wäre.
Auch die Negaruyen waren auf die Menschen gestoßen und unsicher, ob diese fremden Humanoiden potenzielle Verbündete oder Feinde waren. Durch den langen Krieg bedingt, eroberten die Negaruyen mit Gewalt ein Schiff der Sky-Navy. Einerseits um mehr über die Menschen zu erfahren und andererseits, um das eroberte Schiff gegen die Norsun einzusetzen und diese so von der Feindseligkeit des Direktorats zu überzeugen.
Die kommenden Ereignisse können den öffentlichen Datenbanken entnommen werden, weswegen wir uns hier darauf beschränken, dass der befürchtete Konflikt mit den Norsun abgewendet werden konnte.
Dies liegt sicher auch darin begründet, dass es dem Tarn-Kreuzer D.S. Blackwing gelang, die lange gesuchte verborgene Welt der Negaruyen zu entdecken. In einer konzertierten Aktion von Norsun und Direktorat wurde diese Gefahr endgültig ausgeschaltet, wobei Hoch-Admiral John Redfeather zum ersten Mal den „Planetenkiller“ seines Flaggschiffes einsetzte.
Gerüchte über das gelegentliche Auftauchen von Walzenschiffen der Negaruyen konnten bislang nicht bestätigt werden.
Das aktuelle Verhältnis zu den Norsun:
Dank der Nullzeit-Scanner, über die nur das Direktorat verfügt, kam es zu einem begrenzten Technologieaustausch mit den Norsun, der zur Einführung und Verbesserung des norsunschen Wabenschirms führte.
Es bestehen unregelmäßige diplomatische Kontakte und begrenzte Handelsbeziehungen. In Verhandlungen wurde der Großen Mutter der Norsun ein kleiner Beobachtungsposten im Bereich des Direktorats zugestanden.
Etwa zur Mitte des „ewigen Krieges“, also vor nunmehr 750 Jahren, entdeckten Wissende der Norsun die Möglichkeiten der goldenen Energie, die auch als formbare Energie bezeichnet wird, da sie in mehreren Erscheinungsformen genutzt werden kann.
Die speziellen Generatoren, die für die Erzeugung und Formung der goldenen Energie erforderlich sind, legen nahe, dass sie hyperdimensionalen Ursprungs ist, der jedoch noch nicht erforscht wurde. Ähnlich der Wirkung der Hiromata-Kristalle muss man sich vorerst mit der Tatsache begnügen, dass die goldene Energie existiert und man sie nutzen kann.
Spezielle Energiegeneratoren generieren die goldene Energie und leiten sie zu Projektoren, die sie in die gewünschte Erscheinungsform transformieren.
Die goldfarbenen Moleküle können eine schimmernde Wand bilden, die ein Objekt schützt, Energiestrahlen förmlich aufsaugt und gegnerische Projektile einfach auflöst. Da die Projektoren eines solchen Schutzfeldes fünfseitig sind und wie Bienenwaben angeordnet werden, spricht man hier vom Wabenschirm.
Es ist zudem möglich, die goldene Energie als offensive Waffe zu einem gleißenden Finger oder Tentakel zu formen, der bis zu achtzigtausend Kilometer in den Raum hinaus reicht und den Feind förmlich aufspießt. Ferner kann man aus ihr Kugeln zu formen, die als endlos erscheinender Strom den Projektor verlassen und die sich in ein Objekt hinein brennen. Allerdings verzehren sich die Kugeln selbst, womit diese Waffe nur eine begrenzte Reichweite von wenigen tausend Kilometern hat.
Neben den Kriegern, welche auch die Raumschiffbesatzungen stellen, stützt sich die Militärmacht der Norsun auf künstliche Kampfwesen, die von den Menschen als „Bions“ bezeichnet werden Es handelt sich um biologisch gezüchtete Wesen, die äußerlich den Norsun nachempfunden sind, jedoch über kein rein organisches Gehirn verfügen. In ihrem Schädel befinden sich halbtransparente „Platinen“, die künstliche und organische Speicher enthalten und von einer milchigen und cremigen Substanz geschützt werden.
Körperbau, Größe und Masse der Bions entsprechen dem eines durchschnittlichen Norsun-Kriegers. Allerdings fehlen den Bions der Rüssel und die Kopffühler.
Bions sind mit ihren Stabförmigen Impuls- und Stoßwaffen gefährliche Kämpfer. Ein Nachteil der Bions besteht allerdings darin, dass die organischen Komponenten des Gehirns durch rasche Alterungsprozesse geschädigt werden können.
Rang- und Funktionsbezeichnungen der Norsun:
Höchst-Wort: Admiral/General
Hoch-Wort: Kommandant/Kommandeur
Wort: Offizier
Ausführende Hand: Unteroffizier/Spezialist
Hand: Arbeiter, Krieger
Wissender: Forscher/Ingenieur
Funktionen:
Hand des Schiffes: Pilot
… der Seher: Ortung
… der Sprecher: Funker
… der Stecher: Waffenspezialist
… der Maschine: Technik/Systemkontrolle
… der Bionik: Bioniker/IT-Spezialist
… der Heiler: Medizin
… des Wissens: Techniker
Besondere Sprechweise:
Typisch für das Idiom der Norsun ist eine seltsam zischende Lautbildung, da die Insektoiden nicht über Stimmbänder sondern Schallplättchen verfügen, deren unterschiedliches aneinander reiben oder stoßen die entsprechenden Laute bildet.
In ihrer Sprache kommt es zu Wortwiederholungen, wie z.B. „hilfreiche Hilfe“, „notleidende Not“ etc.
Besondere Begriffe:
Schweigemodus: deaktiviert, getarnt, passiv
„Jagdsicht“: scharf stellen, zielen, zoomen
„Meine Hand folgt deinem Willen“: Ausführung eines Befehl.
„Ich spreche das Wort“: Ankündigung eines Befehls.
„Ich halte dies für überlegt und angemessen“: Zustimmung.
„Beim Feuerfall von Istwagh!“: Fluch, Überraschung
Bezeichnung für die Negaruyen: Flachschlitz-Nasen
Bezeichnung für die Menschen: Großnasen
Bezeichnung der Negaruyen für die Norsun: Eierlinge
Zustimmung: Fühler nach vorne knicken
Verneinung: Fühler kreuzen
Zweifel: Fühler zur Seite
Furcht: Fühler schlaff
Überraschung: Fühler aufgerichtet und zitternd
Die vorliegenden Informationen über Organisation und Größe der Raumflotte der Norsun sind nur lückenhaft. Sowohl die Große Mutter, die Regentin aller Norsun, als auch die kleinen Mütter, Herrinen der einzelnen Stämme, verfügen über eigene Flotten, die, unter dem Oberbefehl der Regentin, als „große Flotte“ bezeichnet werden. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Norsun über viele Tausend Kampfschiffe der verschiedensten Klassen verfügen.
Typisch für alle Norsun-Schiffe ist ihre Hantelform, bestehend aus zwei gleich großen Kugeln und einem schlankeren und tonnenförmigen Mittelteil, dessen Länge dem Durchmesser der Kugeln entspricht. Psychologen der Sky-Navy vermuten, dass die Norsun die Form der Hantel wählten, da sie an den eingeschnürten Insektenleib dieses Volkes erinnert.
Ebenso typisch für die Norsun war die fugenlos glatte Hülle ihrer Raumschiffe, was sich erst mit der aktuellen dritten Generation geändert hat.
Die Norsun verfügen über eine eigene Nullzeit-Antriebstechnologie, welche unabhängig von Hiromata-Kristall arbeitet. Ihre Funktionsweise ist unbekannt, allerdings benötigen sie für die Aufladung länger als unsere menschlichen Gegenstücke. Auch hier ist eine Nutzung der Nullzeit nur bei einfacher Lichtgeschwindigkeit möglich. Es ist bekannt, dass ein Durchgang durch die Nullzeit, mit norsunscher Technologie, Menschen und menschenähnliche Lebewesen, wie die Negaruyen, für kurze Zeit in Bewusstlosigkeit fallen lässt.
Schwachpunkte der Norsun-Schiffe:
Alle modernen Schiffe der dritten Generation verfügen über einen verbesserten Wabenschirm aus goldener Energie, der bereits mit der zweiten Generation eingeführt wurde. Das macht die Schiffe nahezu unverwundbar. Als effektiv zeigen sich Railguns mit Nullzeit-Bolzen, gegen welche die Norsun keine Abwehr kennen.
Im Gegensatz zu Einheiten der Sky-Navy, bei denen immer mehr auf Tetroniken und deren künstliche Intelligenz gesetzt wird, verzichten die Norsun in vielen Bereichen auf eine Automatisierung. Die Reaktionszeiten ihrer Waffensysteme sind oftmals deutlich langsamer, als die bei uns von Tetroniken gesteuerten oder unterstützten, was darin begründet ist, dass die Insektoiden häufig auf manuelle Handhabung vertrauen.
Die Norsun verfügen über einen 300-Lichtjahr-Nullzeitscanner auf der Welt der Großen Mutter und einen 150-Lichtjahr-Nullzeitscanner auf dem Flaggschiff ihrer großen Flotte. Beide Geräte wurden den Norsun vom Direktorat überlassen, im Austausch für die Wabenschirm-Technologie, die von uns inzwischen verbessert wurde.
Schiffsklassen der Norsun
Das Direktorat teilt die Raumschiffe der Norsun nach deren Größe in Klassen ein. Dabei bleibt festzustellen, dass sich bewaffnete Kampfschiffe und unbewaffnete Frachter äußerlich kaum unterscheiden. Bei den Größenangaben der Schiffsklassen ist unbedingt zu beachten, dass sie sich lediglich auf den Durchmesser einer Kugel beziehen. Ein 200-Meter-Hantelschiff weist also, bedingt durch beide Kugeln und das Mittelteil, eine Gesamtlänge von 600 Metern auf. Auch die Zuordnung der Schiffsklassen durch die Sky-Navy beruht auf den Beobachtungen, die man bei Einsätzen von Norsun machen konnte.
Typisch für die Schiffe der ersten Generation, die im Rahmen der ersten Expansionswelle und Kriege gegen Fremdvölker eingesetzt wurden, ist die aus Tarnungsgründen tiefschwarze Hülle des Rumpfes. Bei dem hier abgebildeten Wrack, welches von einem zivilen Prospektorenschiff entdeckt wurde, sind deutlich die Ausbuchtungen der damals genutzten Haupttriebwerke zu erkennen. Nach vorliegenden Informationen erreichten die damals größten Hantelschiffe einen Kugeldurchmesser von 500 Metern. Die Bewaffnung bestand aus Projektilwaffen und Laserähnlichen Energieprojektoren. An Bord dieses treibenden Wracks wurden keinerlei Raketen oder Raketentorpedos oder geeignete Abschussvorrichtungen gefunden.
Die Schiffe der zweiten Generation scheinen noch den Großteil der Flotte der Großen Mutter zu stellen. Diese Einheiten zeichnen sich durch die nahezu fugenlose grüne Hülle aus, die nur durch die Haupttriebwerksöffnungen an Bug und Heck sowie die Antriebsringe für die Atmosphäretriebwerke in den unteren Polbereichen aus. Entlang des Mittelteils ziehen sich Außen vollverglaste Korridore entlang, die Ausblick in den Weltraum ermöglichen und die im Gefechtsfall ihre Transparenz verlieren. Die Anzahl dieser Korridore ist von Schiffsklasse zu Schiffsklasse verschieden. Kreuzer weisen in der Regel zwei, Schlachtschiffe jeweils fünf dieser Gänge auf. Mit Hilfe der goldenen Energie können diese Schiffe ein Schutzfeld errichten, das jedoch keinen vollständig umgebenden Schirm bildet, sondern eher einer Wand gleicht und daher nicht nach allen Seiten Schutz bietet. Diesen Schwachpunkt machten sich die Negaruyen oft zu Nutze, die zudem eine Art Teilchenwaffe entwickelten, deren Teilchen das Metall der norsunschen Rümpfe zersetzen konnte. Davon betroffene Schiffe waren unrettbar verloren und mussten aufgegeben werden.
Die Schiffe der zweiten Generation können die goldene Energie als Waffe einsetzen und verfügen zudem über wirksame zusätzliche Energiewaffen, die den Hochenergie-Lasern der Sky-Navy ähneln. Projektilwaffen scheinen bei den Norsun nicht mehr zum Standard zu gehören.
Die neuen Schiffe der dritten Generation stellen unzweifelhaft eine deutliche technologische Weiterentwicklung dar. Während die beiden Kugeln in Graublau gehalten sind, weisen die Mittelteile eine mattschwarze Farbe auf. In beiden Kugeln befinden sich jeweils zwei ringförmige Buchten, in denen sich Triebwerks- und Waffenprojektoren befinden. Die Hüllen der Kugeln sind in fünfeckige Waben unterteilt, mit deren Hilfe der Wabenschirm errichtet werden kann, welcher auch das Mittelteil einhüllt. Im Gegensatz zu den Schiffen der zweiten Generation gibt es keine Lücke im Schutz, mit Ausnahme jener Augenblicke, in denen eine Öffnung im Wabenschirm geschaffen werden muss, um die eigenen Waffen zum tragen zu bringen.
Das Waffenarsenal umfasst die formbare goldene Energie, hochwirksame Laserähnliche Energiewaffen und, wie inzwischen in Einzelfällen beobachtet werden konnte, eine Art Schiff-zu-Schiff-Rakete, deren Wirksamkeit jedoch begrenzt zu sein scheint. Das Projektil verfügt offensichtlich über einen Kurzstrecken-Überlichtantrieb, allerdings nur über einen schwachen Sprengkopf.