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allgemeines   /  Grundlagen

Übersicht der Themen

 

Die korrekte Bezeichnung einer Kavallerie-Abteilung

Was sind „Privates“ und „Trooper“?

Was sind „Regulars“, „U.S.“, „Union“  und „Volunteers“?

Welche Arten von berittenen Truppen gab es?

Organisation und Regimentsstärke

1833, das Jahr der Aufstellung der U.S.-Dragoons,

1855, das Jahr der Aufstellung der ersten Regimenter der U.S.-Cavalry,

1860, das Jahr der ersten Re-Organisation der berittenen Truppen,

 1866, das Jahr der zweiten Re-Organisation der berittenen Truppen.

Sicherung der Indianergebiete während des US-Bürgerkrieges

Fort gleich Festung?

Deutsche in der U.S.-Cavalry

Tagesablauf in einer Garnison

Militärischer Gruß

Die korrekte Bezeichnung einer Kavallerie-Abteilung und was eine Schwadron ist:

 

In Filmen und Büchern taucht immer wieder der Begriff „Schwadron“ auf, der vielfach als Synonym für die Kompanie aufgefasst wird. Das ist jedoch falsch, weswegen ich den Begriff hier definieren will.

 

Mit Gründung der ersten berittenen U.S.-Regimenter wurden deren Kompanien als „Company“ bezeichnet. Ihre Sollstärke betrug fünfundsiebzig Mann und wurde während des Bürgerkrieges auf Einhundert erhöht. Im Jahr 1866 kam es zur erneuten Reorganisation der Armee (Siehe Regimentsstärke). Während des nordamerikanischen Bürgerkrieges tauchte erstmals die Bezeichnung „Squadron“ (Schwadron) auf. Dies bezeichnet eine Truppe aus ZWEI Kompanien, also zweihundert Reitern. Im Prinzip definierte man die Squadron als schnelle Eingreiftruppe unter Befehl eines Captains. Das Batallion bestand hingegen aus drei oder sogar vier Kompanien unter dem Kommando eines Majors. Für „Squadron“ wurde innerhalb der Regimenter zunehmend der Ersatzbegriff „Troop“ verwendet. Bei der Re-Organisation der U.S.-Army, nach Ende des Bürgerkrieges, verschwand die Organisationseinheit „Squadron“ wieder und es wurde wieder ausschließlich die „Company“ der berittenen Regimenter geführt. Innerhalb der Kavallerie hatte es sich jedoch eingebürgert, den Kavalleristen als „Trooper“ zu bezeichnen, obwohl er offiziell als „Private“ bezeichnet wurde. Im Jahr 1885 trug die U.S.-Army dem Rechnung, indem der Begriff „Company“ bei der Kavallerie nun offiziell durch den Begriff „Troop“ ersetzt wurde.

 

Was sind „Privates“ und was sind „Trooper“?

 

Jeder einfache Soldat der U.S.-Army wurde als Private bezeichnet und mit diesem Begriff in den Stammrollen der Regimenter geführt. Während des Bürgerkrieges kam der Begriff des „Troopers“ für den Kavalleristen auf, was mit der Organisation der aus zwei Kompanien bestehenden Squadrons und später Troops zusammenhing. Offiziell wurde der Kavallerist jedoch weiterhin in den Listen als Private geführt, obwohl sich im normalen Sprachgebrauch innerhalb der Regimenter der Begriff „Trooper“ manifestierte. Im Jahr 1885 trug die U.S.-Army dem endgültig Rechnung, in dem Kavalleriekompanien als „Troop“ und deren Soldaten nun offiziell als „Trooper“ geführt wurden.

 

Was sind „Regulars“, „U.S.”, „Union” und „Volunteers“?

 

In den Beiträgen zum nordamerikanischen Bürgerkrieg werden individuelle Namen von Regimentern auf Seiten der Nordstaaten-Union immer wieder mit der Ergänzung „regular“, „U.S.“, „Union“ oder „Volunteers“ genannt. Sie alle kämpften auf Seiten der Union, dennoch gab es erhebliche Unterschiede, denn der Begriff „Regulars“ oder „U.S.“ durfte ausschließlich für die offiziellen Regierungstruppen der U.S.-Army verwendet werden. „Union“ bedeutet lediglich die Zuordnung zur Union, „Volunteers“ hingegen die Zugehörigkeit zu den Freiwilligeneinheiten.

 

Der weitaus größte Teil aller Truppen waren Volunteers. Um dies zu verdeutlichen, hier einmal die Zahlen für die Kavallerie. Insgesamt gab es im Verlauf des Krieges (nicht gleichzeitig, aufgrund der Dienstzeit, siehe unten) 272 Regimenter, davon nur 6 reguläre „U.S.-Cavalry“. Der Süden verfügte übrigens über 137 Kavallerieregimenter.

 

Diese hohe Zahl darf allerdings nicht täuschen, denn es waren niemals alle Regimenter gleichzeitig im Dienst. Während neue das Schlachtfeld betraten, waren andere bereits wieder entlassen und aufgelöst.

 

Die „Regulars“ oder „U.S.“-Einheiten setzten sich aus Berufssoldaten zusammen, die sich über etliche Jahre zum Bundesdienst verpflichteten. „Volunteers“ waren hingegen Freiwillige, die sich nur für einen bestimmten Zeitraum verpflichteten. Dieser betrug häufig zwei oder drei Jahre, was die Union vor ein großes Problem stellte. Die Freiwilligen verpflichteten sich für ihr Regiment, welches für den Zeitraum von zwei oder drei Jahren aufgestellt worden war und mit Ablauf der Verpflichtungszeit wieder aufgelöst wurde. So verlor die Union (und teils auch die Konföderation) während des Krieges eine ganze Anzahl von Regimentern und Soldaten, oftmals solche mit erheblicher Kampferfahrung.

 

Das zeigte gelegentlich merkwürdige Auswirkungen. Als Colonel Chivington, von der 1st Colorado Volunteer Cavalry, wegen des Massakers am Sand Creek vor Gericht gestellt werden sollte, lief seine Verpflichtungszeit als Freiwilliger aus und das Militärgericht war plötzlich nicht mehr zuständig (siehe hierzu unter Rubrik „Kämpfe“ meinen Beitrag zu Sand Creek).

 

Im Verlauf des Krieges gingen viele Staaten oder Städte, welche die Regimenter aufstellten, dazu über, die Verpflichtung nicht auf Jahre zu begrenzen, sondern „für die Dauer des Krieges“.

 

Man kann sich die Auswirkungen der Verpflichtungszeit leichter vorstellen, wenn man versteht, welcher gravierende Unterschied zwischen den regulären U.S.-Regimentern und den Freiwilligen-Einheiten bestand, die für einen bestimmten Zeitraum in den Mitgliedstaaten oder einzelnen Städten aufgestellt wurden. Vor allem auch im Bezug auf die Verluste, die ein Regiment erlitt.

 

Ein Freiwilliger diente nur für eine begrenzte Zeit, von einigen Monaten oder einem Jahr. In Ausnahmefällen gab es Verpflichtungen für zwei Jahre. Die Verpflichtung galt nicht für die U.S.-Armee, wie dies bei den regulären Regimentern automatisch der Fall war und man konnte nicht beliebig versetzt werden, da man sich explizit für ein bestimmtes Regiment verpflichtete. Erlitt dieses Regiment Verluste, so versuchte man, ihm frische Kräfte zuzuführen. Die meisten Kandidaten verpflichteten sich in ihrem Heimatstaat jedoch eher für ein neues Regiment, welches parallel aufgestellt wurde. Nachschub an Männern war für die Volunteers also problematisch. Waren ihre Verluste zu hoch und schätzte man sie als nicht mehr kampfbereit ein, dann wurde das Regiment aufgelöst. Die Fahne wurde eingerollt und an den Heimatstaat geschickt, die Männer entlassen oder, sofern sie hierin einwilligten, einem anderen Regiment des gleichen Staates überstellt.

 

Wenn ein Mitgliedsstaat während des Bürgerkrieges also vierzig Infanterieregimenter aufstellte, besagt dies nichts darüber, wie viele dieser Regimenter gleichzeitig im Dienst und verfügbar waren. Diesbezüglich sind viele Angaben zur Truppenstärke im Norden oder Süden mit einem gewissen Fragezeichen zu betrachten. Anders sieht dies natürlich mit jenen Zahlen aus, welche sich darauf beziehen, wie viele Soldaten oder Regimenter insgesamt im Verlauf des Krieges dienten.

 

 

Bei den regulären U.S.-Regimentern verhielt es sich ein wenig anders. Diese Regimenter waren vom Kongress bewilligt und aufgestellt worden, und dienten nicht nur in Kriegs-, sondern auch in Friedenszeiten, wenn auch, natürlich, mit veränderter Truppenstärke.

 

So hoch die Verluste eines regulären Regiments auch sein mochten, man rollte seine Fahnen nicht ein. Man versuchte ihm neue Rekruten zuzuführen, die über die Ausbildungslager und Kavalleriedepots zu den Regimentern kamen. Nötigenfalls zog man ein zu stark geschwächtes Regiment aus dem Gefechtsverband heraus und beließ es „in der Etappe“, bis es wieder einsatzfähig war. Dies ist einer der Gründe, warum die regulären Regimenter häufig über einen ausgeprägten „Esprit du Corps“ verfügten. Davon abgesehen – Deserteure gab es dennoch. Im ersten Kriegsjahr betrug die Desertionsrate bei Unionsregimentern zwischen 20 und 25 Prozent, einige Quellen nennen noch höhere Zahlen. Die Anzahl der Desertionen wurde im Kriegsverlauf geringer, was auch an den teilweise drakonischen Strafen gelegen haben mag. Man darf aber unterstellen, dass unter den Vermissten einer Schlacht auch solche waren, die ihr Heil in der Flucht suchten und nicht mehr umkehrten.

 

Die Stärke eines Kavallerieregiments lag zwischen 1.000 und 600 Soldaten, nicht selten ritten sie mit kaum 250 Kämpfern in eine Schlacht. Die Attacke von Gaines Mills wurde seitens der 5th U.S.-Cavalry in einer Stärke von 56 „Säbeln“ geritten.

 

Welche Arten von berittenen Truppen gab es in der U.S.-Army?

 

Nach dem Krieg von 1812 löste die U.S.-Regierung ihre berittenen Einheiten auf. Erst im Jahr 1833, mit der sich ausweitenden Besiedlung nach Westen, erkannte man die Notwendigkeit berittener Truppen, um schnell auf Feindseligkeiten reagieren zu können.

 

1833 wurden die U.S.-Dragoons aufgestellt. Sie hatten keine Regimentsnummer, die man erst mit Aufstellung des zweiten Dragoon-Regiments, am 23. Mai 1836, einführte.

 

Dragoner waren Reiter mit Schützenbefähigung. Sie konnten zu Pferde, als auch zu Fuß kämpfen und verfügten als Waffen über eine Pistole, einen Pistolenkarabiner (verbesserte Pistole mit Anschlagschaft) und einen Säbel. Ihre Waffenfarbe war Orange.

 

1837, März, wurde im ersten Dragoon-Regiment der Befehl erlassen, das innerhalb der Kompanien Pferde einheitlicher Farbe zu benutzen seien. Schwarze für die Kompanien „A“ und „K“, Rotbraun für „B“, „F“ und „H“, Braun für „C“, „D“, „E“ und „I“ sowie Eisengrau für „G“.

 

1846, am 19 Mai, wurde das „Regiment of Mounted Rifles“ aufgestellt.

 

Mounted Rifles waren berittene Schützen. Im Gegensatz zu den Dragoons besaßen sie keine Säbel und waren an Stelle von Pistolen mit weiter tragenden Gewehren bewaffnet. Ihre Aufgabe war es, zum Gefechtsfeld zu reiten und dort abgesessen als Schützen zu kämpfen. Ihre Waffenfarbe war Grün.

 

Die drei Reiterregimenter erwiesen sich als ungenügend, um die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen und die weiträumigen Gebiete zu überwachen. So entschloss sich der Kongress zur Aufstellung eines weiteren Regiments, erstmals als Kavallerie.

 

1855, am 26. März, stellte man das „First Regiment of U.S.-Cavalry“ auf, gefolgt vom „Second Regiment of U.S.-Cavalry“, in dem übrigens auch der spätere Südstaaten-Befehlshaber Robert E. Lee diente. Die Aufgabe der Cavalry war der Kampf zu Pferde, weswegen sie mit Pistole und Säbel bewaffnet wurden. Die Waffenfarbe war Gelb.

 

1861, am 3. Mai, folgte das sechste U.S.-Kavallerieregiment. Das Sechste, da es 1860 zur Re-Organisation der berittenen Regimenter kam.

 

Das „First Regiment of U.S.-Dragoons“ wurde das “First Regiment of U.S.-Cavalry”,

 

das „Second Regiment of U.S.-Dragoons“ wurde das “Second Regiment of U.S.-Cavalry”,

 

das “Regiment of Mounted Rifles” wurde das “Third Regiment of U.S.-Cavalry”,

 

das “First Regiment of U.S.-Cavalry” wurde das “Fourth Regiment of U.S.-Cavalry”,

 

das “Second Regiment of U.S.-Cavalry” wurde das “Fifth Regiment of U.S.-Cavalry”

 

1861 dann das “Sixth Regiment of U.S.-Cavalry”.

 

Organisation und Regimentsstärke

 

Im Verlauf der Jahre veränderte sich nicht nur die Anzahl der berittenen Regimenter, sondern auch deren Zusammensetzung und Gesamtstärke. Hier will ich die Sollstärken in fünf Zeiträumen vorstellen:

 

1833, das Jahr der Aufstellung der U.S.-Dragoons,

 

1855, das Jahr der Aufstellung der ersten Regimenter der U.S.-Cavalry,

 

1860, das Jahr der ersten Re-Organisation der berittenen Truppen,

 

1866, das Jahr der zweiten Re-Organisation der berittenen Truppen.

 

 

 

1833, das Jahr der Aufstellung der U.S.-Dragoons

 

Das Regiment der U.S.-Dragoons sollte zunächst aus acht Kompanien bestehen, wurde aber rasch auf zehn Kompanien ausgeweitet. An Stelle von Zahlen wurden die Kompanien durch Buchstaben, von „A“ bis „K“ identifiziert, wobei der Buchstabe „J“ nicht berücksichtigt wurde. Im Sprachgebrauch der späteren Kavalleristen wurde der Begriff „Company Q“ übrigens zum Synonym für den Arrest oder eine Strafeinheit.

 

Jede Kompanie bestand aus 1 Captain, 1 First-Lieutenant, 1 Second-Lieutenant, 4 Sergeants, 4 Corporals, 2 Buglers (Hornisten), 1 Hufschmied und 50 Privates.

 

Die Gesamtstärke der Company betrug 64 Mann.

 

Auf Regimentsebene kamen noch 1 Colonel, 1 Lieutenant-Colonel und 1 Major hinzu. Ferner die Unteroffiziere auf Regimentsebene und der Arzt sowie vier Hospital-Stewards.

 

 

 

1855, das Jahr der Aufstellung der ersten Regimenter der U.S.-Cavalry

 

Die neu aufgestellten Regimenter der Kavallerie erhielten die gleichen Sollstärken wie die Dragoons. Hiervon war der Arzt ausgenommen, der nun als Zivilist kam.

 

 1860, das Jahr der ersten Re-Organisation der berittenen Truppen

 

Der Bürgerkrieg erforderte die Erhöhung der Truppenstärke. Ein Regiment bestand weiterhin aus zehn Companys.

 

Der Stab setzte sich wie folgt zusammen: 1 Colonel, 1 Lieutenant-Colonel, 1 Major, 1 Adjutant (First-Lieutenant), 1 Surgeon (Major/Arzt), 1 Assistant Surgeon (Captain/Arzt), 1 Quartermaster (Lieutenant), 1 Commissary (Lieutenant), 1 Sergeant-Major (Regimentalgrade), 1 Quartermaster-Sergeant (Regimentalgrade).

 

Jede Company hatte nach Sollstärke folgende Zusammenstellung:

 

1 Captain, 1 First-Lieutenant, 1 Second-Lieutenant, 1 (additional) Second-Lieutenant, 1 Sergeant-Major (Companygrade), 1 Quartermaster-Sergeant (Companygrade), 1 First-Sergeant, 4 Sergeants, 8 Corporals, 2 Trumpeters, 79 Privates.

 

Die Kompanie war gegliedert in 2 Platoons gleich 4 Sections oder 8 Squads.

 

Die Gesamtstärke einer Company betrug 100 Mann.

 

 

 

1866, das Jahr der zweiten Re-Organisation der berittenen Truppen

 

Mit dem Ende des Bürgerkrieges erfolgte eine erneute Re-Organisation, bei der die Anzahl der Kavallerie-Regimenter auf 10 erhöht wurde. Die Anzahl der Kompanien wuchs auf 12 an, allerdings schrumpfte ihre Sollstärke. Die Kennung der Kompanien verlief nun von „A“ bis „M“, mit Ausnahme des Buchstaben „J“. Mit der höheren Anzahl an Regimentern und Kompanien wollte die Armee die erforderliche Flexibilität in den Indianerkriegen erhalten.

 

 

 

Vier Regimenter wurden im Jahr 1866 zusätzlich aufgestellt:

 

1866, 28 Juli, autorisierte der U.S.-Kongress die folgenden Kavallerie-Einheiten:

 

7th Regiment of U.S.-Cavalry,

 

8th Regiment of U.S.-Cavalry,

 

9th Regiment of U.S.-Cavalry, colored (Farbigen-Regiment mit weißen Offizieren),

 

10th Regiment of U.S.-Cavalry, colored (Farbigen-Regiment mit weißen Offizieren),

 

 

 

Die folgenden Angaben sind der offiziellen Liste der Organisation der U.S.-Army, vom 5. Juni 1875 entnommen.

 

Regimentsebene:

 

1 Colonel, 1 Lieutenant-Colonel, 3 Majors, 1 Adjutant (Extra Lieutenant), 1 Quartermaster (Extra Lieutenant), 1 Sergeant-Major, 1 Quartermaster-Sergeant, 1 Chief-Trumpeter,

 

Company:

 

1 Captain, 1 First-Lieutenant, 1 Second-Lieutenant, 1 First-Sergeant, 5 Sergeants, 4 Corporals, 2 Trumpeter, 1 Farrier and Blacksmith (Hufschmied), 1 Saddler (Sattler), 1 Wagoner (Wagenfahrer), 54 Privates.

 

Die Gesamtstärke einer Kompanie beträgt 72 Mann.

 

 

 

Anmerkung: Die Verlustliste der 7th U.S.-Cavalry aus der Schlacht am Little Big Horn weist aus, dass Custer´s Kompanien „C“, „E“, „F“, „I“ und „L“ mit einer Gesamtstärke von 225 Mann, also nur 45 Mann je Kompanie, ausrückten.

 

In den seltensten Fällen verfügten die Kavallerie-Kompanien über ihre volle Sollstärke. Feindberührungen, Desertionen, Krankheiten und Ende von Dienstzeiten führten zu Einbußen, die häufig erst mit deutlicher Verzögerung ausgeglichen werden konnten.

 

Im statistischen Mittelwert betrug die Stärke einer Company 67 Mann.

Sicherung der „Indianergebiete“ während des US-Bürgerkrieges

 

Mit Ausbruch des Bürgerkrieges zog die Regierung die meisten U.S.-Truppen von den Forts und Stützpunkten an den Grenzen zu den Indianergebieten ab. Alle mir bekannten Westernautoren unterliegen dabei dem Irrtum, dass damit indianischen Übergriffen Tür und Tor geöffnet wurden. In Wahrheit wurden die knapp 5.000 regulären Bundessoldaten (Kavallerie, Infanterie und Artillerie) sehr schnell durch über 18.000 Freiwillige ersetzt, die deren Positionen einnahmen und auch neue Forts errichteten.

 

Tatsächlich kam es während des Bürgerkrieges zu vermehrten Auseinandersetzungen mit den verschiedenen Stämmen, wobei die Zahl deutlich anstieg. Im Jahr 1861 waren es noch 25 sogenannte „Indianerkriege“, im Jahr 1862 waren es 45, dann 58, 64 und im Jahr 1865 sogar 72. Dabei kam es zu über 120 Gefechten, bei denen hunderte von Weißen Siedlern und Soldaten und rund 1.900 Indianer ihr Leben verloren. Der „Santee-Aufstand“ war hierbei sicher eine der blutigsten Auseinandersetzungen, meist waren es jedoch kleinere Scharmützel.

Die Schuld für die zunehmende Zahl der Kämpfe während des Bürgerkrieges liegt sicher bei beiden Seiten, wobei ich persönlich die Hauptschuld bei den Freiwilligeneinheiten sehe. Während die U.S.-Regierung mit ihren regulären Truppen doch eher zögerlich gegen Indianer operierte, stammten die Volunteers aus jenen Staaten, in denen sie auch stationiert waren. Oft waren sie nur zu gerne bereit, die Auseinandersetzung mit den „Rothäuten“ zu suchen, die sie als stete Bedrohung für ihre Siedlungen sahen. Dabei kam es auch zu unprovozierten Massakern, wie durch die 1st Colorado-Volunteer-Cavalry von Colonel Chivington, einem ehemaligen Methodisten-Prediger und gnadenlosen Indianerschlächter, welches als „Sand Creek Massacre“ in die Geschichte einging.

Fort gleich Festung?

Die während des Bürgerkrieges gefährdeten Forts waren generell befestigte Anlagen. Da der Gegner über Artillerie verfügte, wurden diese Forts mit Wällen, Mauern und eigenen Artilleriestellungen versehen.

Forts im Indianergebiet waren hingegen ganz anders angelegt, vornehmlich weil der Feind hier über keinerlei schwere Waffen verfügte und weil die meisten Garnisonen rasch errichtet werden mussten. Daher benutzte man hier das Baumaterial, das unmittelbar zur Verfügung stand. Dies konnten Lehmziegel (Adobe) oder Holz sein. In Wüstengebieten herrscht somit Adobe vor und in der Regel waren die stationierten Truppen so zahlreich, dass Indianer keinen direkten Angriff wagten. Dafür war das Holz so knapp, dass Fälle überliefert sind, dass man die Masten von Schiffen über weite Entfernungen transportierte, um einen angemessenen Flaggenmast zu erhalten.

Fort Davis, in Texas, war eine typische unbefestigte Anlage, doch solche offenen Forts gab es auch in den Indianergebieten, so zum Beispiel Fort Lyon, welches beim Sand Creek Massaker eine Rolle spielte.

Besonders dort, wo man Trails durch die Indianergebiete führte, errichtete man befestigte Forts mit Palisaden, wie wir sie aus etlichen Westernfilmen kennen.

Der Bauplan war sehr unterschiedlich und wenn der Apellplatz auch stets einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss aufwies, so musste dies nicht für das Fort selbst gelten. Oft lag dies an späteren Erweiterungen, da mehr Truppen einrückten oder Soldatenfamilien Unterkünfte benötigten.

Forts konnten durchaus Hunderte von Soldaten aufnehmen. Dabei handelte es sich immer um eine Garnison aus Infanterie und, je nach Erfordernis, eine Truppe der Kavallerie. Immerhin gab es nach dem Bürgerkrieg nur zehn Regimenter der Kavallerie, aber fünfundvierzig Regimenter der Infanterie. Während wir aus dem Western Feldzüge nur durch Kavallerie bestritten sehen, wurden in Wirklichkeit viele von Infanteristen ausgetragen. Sei es, weil Infanteristen als Eskorte von Wagenzügen dienten oder sie, wie beim Feldzug gegen die Sioux und Cheyenne im Jahr 1876, den größten Teil der Truppen von General Crook stellten (Schlacht von Rosebud).

Die Bestückung mit Artillerie war keineswegs selbstverständlich und sehr unterschiedlich. Im Jahr 1876 verfügte die U.S.-Army über insgesamt fünfundzwanzig Gatling-Geschütze, vom Baumuster 1862 bis zum Modell 1874. Diese Waffen und richtige Rohrartillerie wurden wegen ihrer Unhandlichkeit nur selten auf Feldzügen mitgeführt.

Ein Fort umfasste eine Vielzahl von Gebäuden. Hierzu gehörten zum Beispiel die Kommandantur, Offiziersunterkünfte und Mannschaftsbaracken, wobei in letzteren auch die Unteroffiziere bis First-Sergeant einquartiert waren, dann Küche, Messe, Hospital, Munitionslager (meist als Erdbunker geschützt), Versorgungslager (Ausrüstung), Lebensmittellager, Sattlerei, Schmiede, Gefängnis, Unterkünfte verheirateter Soldaten (meist nur Unteroffiziere, erst spät auch die für Mannschaften), Remise (Fahrzeugschuppen, Ställe (je Kompanie einer) sowie ein Ausschank und ein Laden (die von Privat betrieben wurden), die Wäscherei (Soapsud-Row genannt, selbst wenn sie nur aus einem einzelnen Gebäude bestand, generell von den Ehefrauen einfacher Soldaten und Unteroffiziere betrieben) und letztlich (ich hoffe ich habe nichts vergessen) die Latrinen.

Man kann sich also vorstellen, dass alle diese Gebäude, für eine Garnision von Hundert und mehr Soldaten, eine Menge Platz und Material erforderte.

Dem gegenüber gab es jedoch auch kleine Forts, wie Camp Rankin oder Fort C.F. Smith, die teils nur mit 37 Soldaten belegt waren. Entsprechend schlicht waren die Lebenumstände. Während man in Fort Lyon sogar über ein eigenes Gebäude für das Billard-Spiel verfügte, musste man sich in anderen Anlagen mit Karten und Würfeln begnügen.

Die meisten Forts, vornehmlich jene mit Palisaden, sind verfallen und existieren heute nicht mehr. Andere Anlagen, wie Fort Davis, werden gehegt und gepflegt und sogar erweitert, um den ursprünglichen Zustand wieder herzustellen.

Deutsche im Dienst der U.S.-Cavalry

 

Mancher Leser mag sich die Frage stellen, warum in meinen Romanen so viele Protagonisten mit deutschen Wurzeln in Erscheinung treten. Hierauf bin ich in meinen historischen Anmerkungen bereits mehrfach, auf die eine oder andere Weise, eingegangen. Die Besiedlung Nordamerikas, die Gründung der „United States of America“ und die „Eroberung des Westens“ ist jedoch untrennbar mit den Deutschen verbunden. Letztlich verhinderte lediglich ein, zur konstitutionellen Versammlung der USA zu spät kommender, deutscher Hufschmied, dass in der neuen Republik Deutsch an Stelle von Englisch gesprochen wurde.

 

Viele deutschstämmige Einwanderer traten in den Dienst der U.S.-Armee, da sie ansonsten noch keine existenzielle Perspektive besaßen und nach Ende des Dienstes die amerikanische Staatsbürgerschaft lockte.

 

Im Zeitraum von 1850 bis 1890 waren insgesamt 70.000 Soldaten in die Kämpfe mit Indianern verwickelt. Sie operierten von rund einhundert Forts aus, die teilweise unserer Vorstellung eines „Palisaden-Forts“ entsprachen, oft jedoch, aufgrund der stationierten Truppenstärke, auf jegliche Befestigung verzichteten. Natürlich leisteten diese 70.000 Soldaten ihren Dienst nicht gleichzeitig, da es während dieser Periode nur eine begrenzte Anzahl von Regimentern gab. Um das Jahr 1880 waren dies zehn Regimenter Kavallerie, zwei davon mit „schwarzen“ Soldaten als „Colored Regiments“, achtundzwanzig Regimenter Infanterie, davon das 25ste bis 28ste als farbige Truppen und vier Regimenter Artillerie. Während die Anzahl der Regimenter anstieg, wurde die Zahl ihrer Sollstärke im Verlauf der Jahre von eintausend Soldaten auf sechshundert reduziert. Im Wesentlichen lag dies am Motiv der Kostenreduzierung.

 

Während der „Indianerkriege“ stützte sich die U.S.-Kavallerie zu über 35 Prozent auf Soldaten mit Migrationshintergrund. Es dienten Iren, Deutsche, Franzosen, Holländer und viele andere „Nationen“ unter der Flagge der USA. In den acht weißen Kavallerieregimentern betrug der Anteil der Iren rund 20 Prozent, jener der Deutschen etwa 12 Prozent.

 

Tagesablauf in einer Garnison:

 

Der hier beschriebene Tagesablauf trifft bis in das Jahr 1858 zu. Anschließend gab es Ergänzungen, die in den späteren Romanen aufgegriffen werden. Trompetensignale, welche zu normalen dienstlichen Tätigkeiten aufforderten, wurden übrigens einmal wiederholt.

 

Reveille-Call: der Weckruf. Aufstehen und Anlegen der einfachen Dienst-(Feld-)Uniform. Später gab es für berittene Einheiten eine schlichte Arbeitsuniform (Fatigue), sinnigerweise meist aus ungefärbtem Leinen.

 

Stable-Call: Direkt nach dem Wecken und nach der abendlichen „Dress Parade“ wurde bei berittenen Einheiten zum Stalldienst geblasen, damit die Pferde versorgt wurden. Eiserner Grundsatz: Erst das Pferd, dann der Mann. Die Pferde wurden getränkt und gefüttert und die Ställe gesäubert. Das Trompetensignal wurde um 1858 durch das Signal „Watering Call“ ergänzt, der für das Tränken der Pferde bei Truppen im Felde galt.

 

Assembly-Call (auch „Roll Call“): Antreten in einfacher Dienstuniform (ohne Waffen) auf dem Paradeplatz nach Kompanien. Die Bezeichnung „Roll Call“ bezieht sich auf die „Musterrolle“ einer Truppe, in welcher alle Namen gelistet sind. Das Antreten diente dazu, die Vollzähligkeit oder Abwesenheit festzustellen. Es kam immer wieder zu Desertionen, häufig mit dem Diebstahl von Armeeausrüstung, insbesondere Waffen, verbunden.

 

Sick-Call: Der Krankenappell, der zum Besuch des Arztes aufforderte.

 

Mess-Call: Endlich ging es zum Frühstück.

 

Assembly-Call: Erneutes Antreten, diesmal mit Waffen.

 

To the Colors: Aufziehen der Hoheitsfahne am Flaggenmast.

 

Fatigue-Call: Signal zum Arbeitsdienst. Dies umfasste unter anderem Bauarbeiten, Instandhaltung, Holzfällen, Holztransport, Wassertransport (sofern Wasser aus einem Fluss geholt werden musste), Arbeiten in Sägemühle, Getreidemühle und Bäckerei, Latrinendienst, Gartenpflege und alle Dinge, die eine Garnison „am Laufen“ hielten.

 

Guard Mount: Wachwechsel. Für die Wache eingeteilte Mannschaften und Offiziere nahmen nicht am Arbeitsdienst teil und standen für 24 Stunden unter Waffen. Die Wache war in drei Schichten eingeteilt. Jede hatte zwei Stunden Dienst und anschließend vier Stunden ständige Bereitschaft im Wechsel. Offiziere und Sergeanten der Wache trugen die rote Schärpe von der rechten Schulter zur linken Hüfte und waren so gut kenntlich. Der Wachoffizier unterstand direkt dem Befehlshaber der Garnison und konnte jedem anderen Offizier Weisungen innerhalb seiner Befugnisse als Wachoffizier erteilen. Das betraf zum Beispiel das Verlassen des Geländes.

 

Drill-Call: Das Signal wurde nur an zwei bis drei Tagen in der Woche, dann jeweils um 10:00 Uhr vormittags und 13:00 Uhr mittags gegeben und galt dem Drill. Noch nicht ausgebildete Soldaten wurden natürlich des Öfteren herangezogen.

 

Assembly-Call: Erneutes Prüfen der Vollzähligkeit.

 

Mess-Call: Mittagessen üblicherweise um 12:00 Uhr.

 

Fatigue-Call: Erneuter Arbeitsdienst, ggf. auch Drill-Call.

 

Assembly-Call: Vollzähligkeit. Kurz vor Sonnenuntergang!

 

Retreat-Call: Rückzugs-Signal. In diesem Fall zum Niederholen der Hoheitsfahne genutzt.

 

Abends meist in Verbindung mit einer „Dress Parade“, bei der die Truppe in voller Uniform antrat.

 

Call to the Quarters: Signal in die Quartiere. Außer der Wache durfte sich nur noch diensthabendes Personal auf dem Gelände bewegen. Freizeitgestaltung in den Unterkünften war erlaubt.

 

Lights off / „To extinguish Lights“: Signal zum Löschen der Lichter. Nachtruhe.

 

Taps: Der bekannte „Zapfenstreich” kam erst während des nordamerikanischen Bürgerkrieges um 1862 auf. Er ersetzte „Lights off“.

 

Der militärische Gruß innerhalb der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Nordamerika im Wandel der Zeit

 

Jede Armee, gleichgültig welchem Staat sie auch angehören mag, hat militärische Traditionen, zu denen auch der militärische Gruß gehört. Er dient als Gehorsams- und Respektbeweis und darf (eigentlich) nur von Uniformträgern ausgeführt werden.

 

Bei vielen Nationen basieren Tradition und Grußform auf jener der britischen Armee, was in der Regel der einstigen Zugehörigkeit zum britischen Empire bzw. Commonwealth geschuldet ist. Nahezu jeder kennt diesen Gruß, bei dem der Soldat mit dem rechten Fuß aufstampft und gleichzeitig die rechte Hand, mit gestreckten Fingern und der Handfläche nach vorne, an Hut oder Mütze legt. Die veränderte Kopfbedeckung war übrigens auch der Grund für die Einführung der Grußform mit der Hand. Während man zuvor die Kopfbedeckung als Respektbeweis absetzte und in die Armbeuge nahm, wurde dies bei späteren Kopfbedeckungen (Ulanenhelm, Bärenfellmütze etc.) zu umständlich, da diese mit Kinnriemen versehen waren und das Absetzen natürlich mehr Zeit und Aufwand bedingte. Das Anlegen der Finger löste das Problem, einen raschen Gruß zu gewährleisten.

 

Der militärische Gruß mit der Hand hat sich im Verlaufe von Jahrhunderten auch verändert. Hier will ich auf jene Formen eingehen, die in den US-amerikanischen Streitkräften vorgeschrieben waren.

 

Auch die USA waren einmal, bis zu ihrer Gründung, eine Kolonie der britischen Krone und amerikanische Milizen übten die Grußform der Engländer aus.

 

Dabei muss man allerdings in die der Landstreitkräfte und der Seestreitkräfte unterscheiden.

 

 

 

Militärische Grußform bei Fußtruppen und berittenen Einheiten während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges:

 

Bei Fußtruppen und berittenen Einheiten war der oben beschriebene Gruß üblich. Unter Waffe, also auf Wache mit Muskete oder später Gewehr, unterschied sich der Gruß gegenüber Offizieren. Hier die entsprechende Vorgabe für Wachen unter Gewehr oder Karabiner:

 

Gegenüber Kompanieoffizieren im Range eines Lieutenant oder Captain:

 

Waffe mit dem Kolben auf der linken Hand, Lauf an der linken Schulternaht, Hab-Acht-Stellung. Zum Gruß wird der rechte Arm angewinkelt, die gestreckte Hand berührt mit der Daumenseite die Waffe.

 

Gegenüber Linienoffizieren ab Major aufwärts:

 

Waffe mit dem Kolben auf der linken Hand, Lauf an der linken Schulternaht. Zum Gruß wird die Waffe in Präsentier-Stellung (Present Arms), also „Vorhalte“ genommen, wobei sie senkrecht vor die Brust geführt wird. Die linke Hand um den Kolben, direkt unterhalb des Systems (Schloss), die rechte Hand um den Schaft. Bei Karabinern mit kurzem Unterschaft in dessen Mitte, bei Gewehren mit langem Unterschaft (1- oder 2-Band-Ausführung) direkt unterhalb des ersten Bandes. Als Band bezeichnet man dabei die Metallringe oder Metallösen, die den Unterschaft mit dem Lauf verbinden. Das linke Bein wird einen Fuß nach hinten gesetzt.

 

Bei Mannschaften und Unteroffizieren:

 

Der militärische Gruß war nur gegenüber Unteroffizieren ab Sergeant aufwärts und zur Bestätigung eines Befehls oder zur Meldung üblich.

 

 

 

Militärische Grußform bei Seestreitkräften:

 

Grußform bei Mannschaften und Unteroffizieren (Maaten und Bootsmännern):

 

Die rechte Faust wird geballt, die Fingerknöchel berühren an der rechten Seite die Stirn.

 

Grußform bei Offizieren (Ensigns, Lieutenants und darüber):

 

Die rechte Hand wird zur Faust geballt, allerdings bleiben Zeigefinger und Mittelfinger gestreckt. Die verdeckte Handfläche zeigt nach vorne, mit den Fingerspitzen der beiden gestreckten Finger wird die rechte Stirnseite berührt.

 

 

 

Militärische Grußform bei Fußtruppen und berittenen Einheiten von (ca.) 1783 bis (ca.) 1893:

 

Bei Fußtruppen und berittenen Einheiten war weiterhin der alte (englische) Gruß üblich, man verzichtete jedoch auf das Aufstampfen mit dem Fuß. Die entsprechende Vorgabe für Wachen unter Gewehr oder Karabiner blieben nahezu gleich, man strich jedoch das Zurücksetzen des linken Fußes, sondern grüßte aus der Grundstellung.

 

 

 

Militärische Grußform bei Seestreitkräften von (ca.) 1783 bis (ca.) 1893:

 

Grußform bei Unteroffizieren und Offizieren:

 

Entsprechend dem Gruß von Fußtruppen und berittenen Einheiten. Häufig wurde jedoch, aus traditionellen Gründen und Seemannsstolz, die Form mit den beiden gestreckten Fingern ausgeübt.

 

 

 

Heutige Militärische Grußform:

 

In der heutigen Form des militärischen Grußes der U.S.-Streitkräfte wird die Hand, mit gestreckten Fingern und der äußeren Handkante nach vorne, an die Stirn (Kopfbedeckung) gelegt. Diese Grußform gilt in allen Waffengattungen.

 

Wann der aktuelle Gruß eingeführt wurde, konnte ich leider nicht ermitteln.

 

 

Gruß mit Kompanie-, Regiments- oder Hoheitsfahnen:

 

Bei Fußtruppen:

 

Hier waren bei den Kompanien keine eigenen Feldzeichen vorgesehen. Es gab lediglich während des Bürgerkrieges stark verkleinerte Fähnchen, die sogenannte „File-Closer“ in die Läufe ihrer Gewehre steckten und damit die seitliche Begrenzung ihrer Einheit anzeigten.

 

Das Präsentieren mit den Fahnen der US-Truppen unterschied sich in einem wesentlichen Punkt von dem der britischen Armee. Bei britischen Truppen darf die Fahne eigenen Boden leicht berühren, bei US-Truppen sollte „der Boden nicht gewischt“ werden, wie dies General Patton einmal formulierte, als er im zweiten Weltkrieg einer Zeremonie englischer Verbündeter beiwohnte.

 

Regimentsfahne: Vorneigen, die Fahne berührt den Boden nicht.

 

Hoheitsfahne: Vorneigen, die Fahne berührt den Boden nicht.

 

 

 

Bei Kavallerie bis 1887:

 

Kompaniewimpel: Lanze gerade und unter die rechte Achselhöhle geklemmt, der Wimpel berührt den Boden nicht. Zum Ehrengruß vor einer bestimmten Person wird die Lanze um neunzig Grad nach rechts und nach Passieren der Person wieder zurück geführt.

 

Regimentsstandarte: Lanze gerade und unter die rechte Achselhöhle geklemmt, der Wimpel berührt den Boden nicht. Zum Ehrengruß vor einer bestimmten Person wird die Lanze um neunzig Grad nach rechts und nach Passieren der Person wieder zurück geführt.

 

Hoheitsfahne: Bei Kavallerie nicht vorhanden.

 

 

 

Bei Kavallerie ab 1887:

 

Kompaniewimpel: Lanze gerade und unter die rechte Achselhöhle geklemmt, der Wimpel berührt den Boden nicht. Zum Ehrengruß vor einer bestimmten Person wird die Lanze um neunzig Grad nach rechts und nach Passieren der Person wieder zurück geführt.

 

Regimentsstandarte: Lanze abgesenkt und unter die rechte Achselhöhle geklemmt, die Standarte berührt den Boden nicht. Zum Ehrengruß vor einer bestimmten Person wird die Lanze um neunzig Grad nach rechts und nach Passieren der Person wieder zurück geführt.

 

Farbe und Größe der Regimentszeichen wurden 1885 geändert. Der Grundton war nicht mehr Unionsblau, sondern Kavalleriegelb, die Maße deutlich größer.

 

Hoheitsfahne: Lanze abgesenkt und unter die rechte Achselhöhle geklemmt, die Fahne berührt den Boden nicht. Zum Ehrengruß vor einer bestimmten Person wird die Lanze um neunzig Grad nach rechts und nach Passieren der Person wieder zurück geführt.

 

Im Jahr 1887 wurden erstmals Hoheitsfahnen für die Kavallerie eingeführt. Sie waren, wie die Regimentsstandarten, mit gelben Fransen eingefasst und besaßen die Maße der Regimentsfarben.

 

Anmerkung: Die Form von Standarten und Hoheitszeichen bei Kavallerieeinheiten veränderte sich um 1900 zu einer stärker rechteckigen Form, die jener der Mastflaggen angeglichen wurde. Gleichzeitig wurden die Kompaniezeichen deutlich kleiner. In vielen Westernfilmen sieht man diese kleineren Wimpel, mit teils sehr phantasievollen Beschriftungen. Siehe hierzu meine frühere historische Anmerkung über Feldzeichen der Kompanien bzw. Troops der Kavallerie.